Weniger Geld für Laurent
Politiker kürzen Einkommen des Prinzen
Brüssel Der belgische Prinz Laurent muss wegen eines diplomatischen Fehlverhaltens für ein Jahr auf 15 Prozent seines staatlichen Einkommens verzichten. Das hat das Parlament in Brüssel beschlossen. Die Abgeordneten billigten in der Nacht zum Freitag den Vorschlag der Regierung, der auf eine einmalige Kürzung um 46000 Euro hinausläuft – und das, obwohl sich der Prinz zuvor in einem Brief bitterlich darüber beklagt hatte.
„Diese Apanage, von deren Kürzung oder Streichung nach politischem oder medialem Gutdünken nun die Rede ist, ist der Preis für ein Leben, der Preis für mein Leben, das bereits zum Großteil hinter mir liegt“, heißt es nach belgischen Medienberichten in dem Schreiben, das der 54-jährige Bruder von König Philippe unmittelbar vor der Abstimmung verlesen ließ. Laurent erinnert auch daran, dass die Sanktion eine „dauerhafte Bedrohung“für ihn, seine Frau und seine Kinder sei, zumal seine Familie keinen Zugang zum belgischen Sozialsystem habe. Seine Apanage belief sich zuletzt auf 308000 Euro pro Jahr. Auslöser des Streits war ein Auftritt des Prinzen in belgischer Uniform bei einer Feier zum 90-jährigen Bestehen der chinesischen Armee in der chinesischen Botschaft im Juli 2017.
Ein Foto, das ihn beim Anschneiden eines Kuchens zeigte, verbreitete er selbst bei Twitter. Laurent darf ausländische Würdenträger nur mit Erlaubnis der Regierung treffen – doch darum hatte er nicht gebeten. Die Regierung sieht darin eine unerlaubte Neben-Außenpolitik.