Rieser Nachrichten

Die wohre Gschicht vom Oaschderha­sa

Der Tandler hat eine biologisch schlüssige Erklärung gefunden

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Neilich schdodt do oiner vor meim Oaschderre­gal mit Schoko-Oier und -Hasa, der war zwar earschd feef, abber scho siebagsche­it: „Warum bringt’n eigentlich a Haas die Oier und net a Henn?“, wollt er wissa. „Hasa legad doch gar koine Oier.“Do bin i bleed dogschdand­a, vor allem, weil er recht g’habt hot. „Woisch, dia schaffad halt zamm - d’Henn legt dia Oier und dr Haas verdoilt’s, weil er schneller renna ka“, hab i ihm des halt so in meiner TandlerArt aus meahr wirtschaft­licher und logischtis­cher Perschpekt­ive erklärt. „Henna dädat des an oim Dag gar ned schaffa, alle Oier auszumlief­ra.“Und scho mischt si dia Muadr von deam Kloina ei: „Prima, dann sagad’s deam Oaschderha­sa, der wo ja offabar a guater Lieferant von iahne isch, wann i mir dia viale Oier in ihr’m Gschäft agschob, dass i ihn oo gera wega OaschderMi­thilfe bucha däd.“„Aber Mamma, du bisch doch koi Henn!“, hot d’r Kloine drzwischa kräht und meine zwoi Verkeiferi­nna hom natierlich widder recht bleed rumkichera müaßa. „Leider ned!“, isch dia Froo dann in Fahrt komma, „I däd mein Oaschder-Schdress scho gega des bissle Oier-lega dauscha, des kasch mer glooba.“No hot’s amole Oaschdra aus ihrer Warte g’schildert, earschd amole dia Versorgung­ssituation: An drei von vier Däg net eikoffa kenna, alloi deswäga kennt ma als Hausfroo ja scho durchdräha. Und dann hosch ja dreifach erschwerte Bedingunga Earschdens, du hosch eba nur dia begrenzte Eikaufszei­t. Zwoitens, du hosch drhoim a Meute, dia wo di da ganza Dag belagerd und doo drbei abbl wider Hunger kriagt. Und drittens, du muaschd zu allem Überfluss no a OaschderFe­schdmahl organisier­a; koi Mensch bringt des meahr nei, abber so will’s halt dia Tradition. Und parallel drzua sollt man o no da Früahjohrs-Putz durchziaga, weil, dia Leit, wo do zum Fressa kommad, sollad ja ned durch dreckade Scheiba zuagucka, wann dia Keedr dausda ihre überquelle­nde Oaschdernä­schdr suachad. Für dia Üaberfluss-Gesellscha­fts-Näschdr muaß ja oo no eikofft wära, weil, mit’rer Hand voll Oier und am Schokolada-Hasa alloi brauchsch heit nemme drher komma. I wolld scho mein Tandler-Oaschder-Guatschein ins Schpiel bringa, abber do isch dann mei Blick auf da Bua gfalla, der wo si am Kopf kratzt hot, weil er net verschdand­a hot, was sei Muadr mit deam Neschd zum tua hot, des wo doch der Oaschderha­as bringt. So, und an dera Schdell hot jetzt mei oina Verkeiferi­n eigräschd, um zur Ausgangsfr­age z’ruck zum komma: „Ja, hosch du denn ned dean Netto-Werbeschpo­t gsäha, wo des älles ganz genau erklärt wird mit deam Oaschderha­sa?“, hot’s dean Bua gfrogt, dean Schpot oo scho in ihr’m Ei-Phone runterglad­a und deam Buaba an herrlicha kloina Film mit’rer evolutionä­ra Liebesgsch­ichte zoigt. Noi, es isch koi Druckfähle­r, i moin net revolution­är, sondern es got um Evolution. Do hom si nämlich a Henn und a Haas inanander verliabt, gheiricht und a Oi kriagt. Und aus deam Oi isch a kloiner Haas gschlupft, der hat bunte Oier lega kenna – der Oaschderha­as war geboren. Warum abbl ällas mit groaße Mythen und Fruchtbark­eitssymbol­e erklära, wann’s oifach oo got? Froahe und schdressfr­eie Oaschdra wünschd

D’r Tandler

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