Rieser Nachrichten

Wie entstehen Beulen und wie verheilen sie?

Moritz hat sie gestellt, wir haben eine Antwort für ihn gefunden

- Lea Thies, Capito-Team

Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Moritz: Wie entstehen Beulen und wie verheilen sie wieder?

Lieber Moritz, diese Frage hat sich bestimmt schon jeder gestellt, der sich eine Beule „eingefange­n“hat. Wie du ja bestimmt weißt, entstehen Beulen, wenn man sich stößt oder hinfällt. Über ihnen wölbt sich die Haut. Aber was spielt sich darunter ab?

Das weiß Tobias Schuster. Er ist nämlich Kinderchir­urg und operiert Kinder. Also weiß er genau, wie es unter der Haut aussieht. „Eine Beule entsteht meistens, weil Gewebe verletzt wurde“, erklärt der Chefarzt der Kinderchir­urgie am Klinikum Augsburg. So ein Gewebe besteht aus viele winzig kleinen Zellen, die wie eine Wand aus Bauklötzen aufgebaut sind. Stößt du dich, werden Zellen beschädigt. Es gelangt dann auch Gewebsflüs­sigkeit oder Blut aus verletzten Blutgefäße­n in die Zellzwisch­enräume. Dadurch schwillt das Gewebe an und dehnt sich aus – über der Haut siehst du dann die Beule. „Manche Beulen schimmern bläulich oder später grünlich, dann bedeutet das: Da ist unter der Haut Blut ausgetrete­n. Das nennt man auch Bluterguss oder Hämatom“, erklärt Tobias Schuster weiter, der übrigens auch Sprecher der Deutschen Gesellscha­ft für Kinderchir­urgie ist.

Zum Glück ist der menschlich­e Körper ziemlich schlau und kann sich selbst helfen. Daher verschwind­en viele Beulen auch wieder. Wie der Körper das macht, weiß Tobias Schuster ebenfalls. „Im Blut befinden sich besondere Zellen, die wie Aufräumzel­len arbeiten“, erklärt der Arzt. Sie sorgen dafür, dass in der Beule das Gewebe wieder repariert wird. Kaputte Zellen werden von den Aufräumzel­len gefressen. Neue Zellen und Blutgefäße werden gebildet. Flüssigkei­t wird über das Blut abtranspor­tiert.

Dass die Aufräumzel­len erfolgreic­h an der Arbeit sind, kannst du übrigens auch ganz einfach beobachten, obwohl die Haut dazwischen ist: „Eine frische Beule ist hart, eine abheilende weich“, sagt Tobias Schuster.

Zum Schluss noch einen Trick, damit Beulen erst gar nicht so groß werden: Hast du dich gestoßen, dann solltest du die Stelle möglichst schnell kühlen. Wenn du das tust, ziehen sich nämlich die kleinen Blutgefäße in der Haut zusammen. Die Folge: Es gelangt nicht mehr so viel Blut zwischen die Zellen, das Gewebe schwillt nicht so stark an – und die Aufräumzel­len haben nun weniger zu tun.

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Foto: Fotolia/ Picture Factory Wer sich den Kopf gestoßen hat, sollte wie dieser Junge hier schnell die Stelle kühlen – dann wir die Beule nicht so groß. Hier erfährst du, warum das so ist.
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Tobias Schuster

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