Rieser Nachrichten

Die Hohenalthe­imer krempeln die Ärmel hoch

Wie lange der SV Hohenalthe­im noch ein Herrenteam stellen kann, ist ungewiss. Den Spaß am Kicken hat der Tabellenle­tzte der B-Klasse Nord aber trotz häufiger Personalso­rgen nicht verloren

- VON JIM BENNINGER

Hohenalthe­im Hohenalthe­im ist eine der kleinsten Gemeinden im Landkreis, dennoch gibt es dort seit mittlerwei­le 60 Jahren einen selbststän­digen Sportverei­n. Den wird es auch weiter geben, ist sich Vorsitzend­er Friedrich Erhardt sicher, aber ob die größte Abteilung des SVH, die Fußballer, auch in der kommenden Runde noch ein Herrenteam stellen können, bleibe abzuwarten.

Zu viele Abgänge, selbst von Einheimisc­hen, zu wenige Zugänge und kaum Jugendlich­e, die sich dem Verein anschlosse­n, machen dem B-Klassisten das Überleben schwer. Viele Jahre gab es neben eigenen Jugendteam­s auch immer noch eine Reserve, nach der vergangene­n Saison musste die „Zweite“dann wegen Spielerman­gels abgemeldet werden. In der kommenden Saison könnte es der Ersten, seit längerem Schlusslic­ht der untersten Spielklass­e der Region, genauso ergehen. Noch wehren sich die Hohenalthe­imer, doch manchmal bringt Trainer Werner Kannler kaum noch ein Team zusammen, weswegen man auch schon mal ein Spiel ausfallen lassen musste.

Gleich am ersten Spieltag dieser Runde war man vom Tabellenfü­hrer Eintracht T.R.B. ans Tabellenen­de geschossen und von der Flotzheime­r Reserve mit 11:1 auch dort gehalten worden. Nur am 10. September konnten die Hohenalthe­imer mit einem 2:1-Sieg gegen den Vorletzten Otting kurz die „rote Laterne“abgeben. Doch weitere hohe und zum Teil zweistelli­ge Niederlage­n ließen nichts Gutes erahnen. Nur gegen Utzwingen reichte es, torlos, zum vierten Saisonpunk­t. Gerade fünfmal haben die Hohenalthe­imer in dieser Saison ins gegnerisch­e Tor getroffen. Die Niederlage­n in Grenzen halten muss seit der Verletzung des bisherigen Keepers wieder Ralf Epple. Das Fußball-Urgestein spielt schon immer beim und war die vergangene­n Jahre zudem Abteilungs- sowie Jugendleit­er und Berichters­tatter für unsere Zeitung.

Neben den derzeitige­n Tiefen hat der mittlerwei­le 50-Jährige aber auch einige Höhen beim SVH erlebt. Denn mehrmals war Hohenalthe­im C-Klassenmei­ster, zum letzten Male 2000, und gehörte in der früheren B-Klasse (heute Kreisklass­e) auch des Öfteren zu den stärksten Rieser Vertretern. Der letzte große Erfolg der Rotweißen war dann vor vier Jahren als Tabellendr­itter unter Trainer Timo Angerer der A-Klassen-Aufstieg in der Relegation gegen Billenhaus­en. Schütze des goldenen Tores war damals Routinier Matthias Ruff, mit Leistungst­räger Lukas Büchler noch einer der wenigen, die von damals noch aktiv sind.

Ebenfalls ein Langjährig­er beim SV Hohenalthe­im ist Friedrich Er- hardt, wie Epple selbst einmal Keeper. Bereits 1990 hatte er erstmals den Vereinsvor­sitz übernommen und diesen nun auch schon wieder seit 13 Jahren inne. Unter seiner Amtszeit schuf man einen eigenen Trainingsp­latz, sanierte das mittlerwei­le über 40 Jahre alte Sportheim unter anderem auch mit einer größeren, überdachte­n Terrasse. Die sei Gold wert, weist Erhardt auf deren Bedeutung hin, denn auch bei unsicherem Wetter könne man draußen feiern. Denn das können Spieler und Fans zum Glück immer noch, so Erhardt, trotz der momentan nicht so rosigen Aussichten.

Aber wie soll es sportlich weitergehe­n? Das kann beim SVH derzeit kein Offizielle­r beantworte­n. „Wir schauen, dass wir weitermach­en können, denn alle, die noch dabei sind, haben trotz der Niederlage­n noch Spaß am Kicken“, sagt ErSVH hardt. Aber falls weitere Spieler aufhören oder den Verein wechseln, werde es sehr eng, habe man doch derzeit gerade mal 15 bis 20 Spieler zur Verfügung.

Darum hoffe man vor allem auf Eigengewäc­hse aus der seit sechs Jahren bestehende­n Jugendspie­lgemeinsch­aft mit Ederheim und Amerdingen. Der große Schwung mit acht Hohenalthe­imern kommt allerdings erst aus den C-Junioren, bedauert Epple, und ob der SVH so lange durchhalte­n könne, bleibe abzuwarten. So schaut es nach 60 Jahren Vereinsfuß­ball in Hohenalthe­im derzeit nicht gut aus, weiß Epple genauso wie Trainer Kannler, der trotz der aktuellen Unsicherhe­it das Schlusslic­ht auch in der kommenden Saison trainieren würde. „Auch wenn wir jede Woche mit einer anderen Mannschaft antreten“, so der Huisheimer. Kleiner Lichtblick: In den ersten Spielen dieses Jahres lief es wieder besser und zuletzt holt man gegen den Vorletzten Otting auch mal wieder einen Punkt.

● Die Partien des Wochenende­s bringen in zwei Spielklass­en die ungleichen Duelle zwischen Spitzenrei­ter und Tabellenle­tzten. Kreisliga-Primus TSV Wertingen tritt in Wemding an, und A-KlassenSch­lusslicht SV Wörnitzste­in-Berg II erwartet den Tabellenfü­hrer SG Birkhausen/Munzingen. Interessan­ten Lokalchara­kter haben die beiden Kreisliga-Begegnunge­n Holzkirche­n – Hainsfarth und Möttingen – Alerheim; für die jeweiligen Gästeteams stehen sie auch im Zeichen des Abstiegska­mpfes. In der Kreisklass­e Nord I wird zunächst am Freitag die Partie des Spitzenrei­ters Marktoffin­gen beim SV HausenScho­pflohe nachgeholt, dann folgt der komplette 20. Spieltag.

 ?? Foto: Jim Benninger ?? Sie haben den Spaß an ihrem Sport noch nicht verloren, die Fußballer des SV Hohenalthe­im mit (vorne von links) Abteilungs­leiter Ralf Epple, Spielführe­r Matthias Ruff, Trai ner Werner Kannler und dem Vereinsvor­sitzenden Friedrich Erhardt.
Foto: Jim Benninger Sie haben den Spaß an ihrem Sport noch nicht verloren, die Fußballer des SV Hohenalthe­im mit (vorne von links) Abteilungs­leiter Ralf Epple, Spielführe­r Matthias Ruff, Trai ner Werner Kannler und dem Vereinsvor­sitzenden Friedrich Erhardt.

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