Gleich sechs Eier liegen im Storchennest
Damit sind die Nördlinger Spitzenreiter. Auch in Wemding und Oettingen wird Nachwuchs erwartet
Nördlingen Gleich sechs Eier liegen derzeit im Nest der Nördlinger Störche auf dem Tanzhaus in der Innenstadt. Das schreibt Storchenbeauftragte Heidi Källner: „Jetzt heißt es für die Eltern brüten, wärmen und auch wenden. Da wird mit dem langen Schnabel und auch tatsächlich mit den Zehen gearbeitet.“Die Nördlinger seien damit der absolute Spitzenreiter im Ries.
In Wemding sind zwei Eier im Nest – und auch in der Storchenstadt Oettingen erwartet Heidi Källner Nachwuchs: „Jetzt ist Elternzeit angesagt bei den großen Schreitvögeln. Sie wechseln sich beim Bebrüten der Eier regelmäßig ab, sind damit mindestens 28 bis 32 Tage beschäftigt, bis das erste Küken schlüpfen wird.“Manches Mal könnte man beinahe meinen, dass viele Nester nicht belegt sind – aber der Schein trüge, so Källner, denn ein Tier sitze auf den Eiern, sei also von der Straße unten kaum zu sehen. „Der Partner geht inzwischen futtern, kehrt anschließend mit frischem Nistmaterial zum Nest zurück.“In Källners Zuständigkeitsbereich gibt es insgesamt 31 Storchennester: Neben Harburg, Oettingen Wemding und Nördlingen gibt es welche in Möttingen, Deiningen, Alerheim, Wörnitzostheim, Bühl, Rudelstetten, Holzkirchen, Munningen, Auhausen, Pfäfflingen und Löpsingen. „Störche fangen erst ab dem zweiten Ei mit dem Brüten an“, erklärt Källner.
Das Storchenpaar auf dem ehemaligen Heilig-Kreuz-Kloster in Donauwörth brütet ebenfalls. Das berichtet Georg Schnizer, der Storchenbeobachter in Donauwörth. „Am 17. März haben sie das erste Ei gelegt“, weiß er. Seit Ende der 90er Jahre sind die Vögel jedes Jahr hier, scheinen sehr verbunden mit Donauwörth und dem Landkreis. Zunächst begann die Brutzeit etwa Mitte April, „seitdem brüten sie immer früher“, erklärt Schnizer. Mehr als 100 Küken sind in diesem Nest schon zur Welt gekommen, im Schnitt fünf pro Jahr, sagt der Tierarzt. Wichtig ist dem Experten zufolge, dass der Zeitraum zwischen der Ablage der Eier eng ist. Denn die Jungtiere werden von den Eltern nicht nach Bedarf gefüttert. Wer sich am meisten aufdrängt, bekomme Nahrung, da bleiben die kleineren Vögel oftmals auf der Strecke. „Die können sich dann nicht behaupten und werden dann auch nicht mehr durch die Alttiere geschützt“, erklärt Schnizer, was dazu führen kann, dass die jungen Störche verenden.