Das Ries profitiert vom Almarin-Effekt
Ü ber die positiven Effekte, die ein weiteres Schwimmbad für die Region hätte, wurde bereits viel gesagt. Was das Projekt Almarin nebenbei noch bewirkt, gerät dabei leicht in Vergessenheit: Die Menschen im Ries haben den Spaß an der Politik wiederentdeckt.
Die Bürger wollen mitreden, sie wollen mitgestalten. Die ehrenamtlichen Helfer von Mönchsdeggingen haben ihnen gezeigt, dass die Menschen gemeinsam etwas bewirken können, wenn sie zusammenhalten und -helfen. Und dass es dabei nicht von Bedeutung ist, aus welchem Ort man kommt.
Was den Bürgern während der vergangenen Wochen ebenfalls aufgezeigt wurde: Die Politik macht nicht immer das, was die Mehrheit der Menschen sich wünscht. Dass man diesen Zustand nicht leise maulend hinnehmen muss, sondern ihn verändern kann, dürfte vielen eine Erkenntnis geworden sein.
Manch einem Bürgermeister scheint nicht ganz wohl dabei zu sein, wenn ihm seine Gemeinde so genau auf die Finger schaut. Doch was im Ries gerade passiert, ist genau das, was sich Kommunalpolitiker immer wünschen. Ihre Bürger sollen die Heimat aktiv mitgestalten, sich einbringen und am Gemeindeleben teilhaben. Wenn es gelingt, das Projekt Almarin erfolgreich weiterzuführen, wird das einen nachhaltigen Effekt erzielen und die Menschen darin bestärken, sich auch in Zukunft für ihre Interessen stark zu machen. Die Bürgermeister müssen sich davor nicht fürchten, sondern die Stimmung nutzen, um ihren Ort weiter voranzubringen.
Was in Mönchsdeggingen passiert ist, hat weit über die Grenzen des Landkreises hinaus Aufsehen erregt. Schaffen es die Gemeinden, den dauerhaften Betrieb des Schwimmbads gemeinsam zu realisieren und dieses einzigartige Projekt zu schultern, wäre das die beste Werbung, die man sich für die Region vorstellen kann – und die das Ries im Vergleich zu Großstädten punkten lässt. Denn dort wäre das alles sicher nicht möglich.