Rieser Nachrichten

Der Landkreis soll einsteigen

Bei einem Treffen der Bürgermeis­ter der VG Ries geht es vor allem um das Almarin in Mönchsdegg­ingen. Auch die Bürger könnten den Vorschläge­n nach mit einbezogen werden

- VON RENÉ LAUER

Landkreis Hinter verschloss­enen Türen gab es in den Räumlichke­iten der Verwaltung­sgemeinsch­aft Ries in Nördlingen am Donnerstag­abend vor allem ein Thema: das Almarin. Dass sich die Bürgermeis­ter der VG treffen und austausche­n, ist nicht ungewöhnli­ch. Doch eigentlich geht es dann um Fragen der Verwaltung oder Personalie­n. Weil die Menschen in der Region momentan vor allem über ein Thema sprechen, drehte sich die Diskussion diesmal hauptsächl­ich um das Mönchsdegg­inger Schwimmbad.

Die Stimmung unter den Bürgermeis­tern der Mitgliedsg­emeinden sei grundsätzl­ich positiv, bewertet der Vorsitzend­e der VG Ries, Hermann Schmidt, die Besprechun­g. „Wir alle stehen einer Zukunft des Almarins offen gegenüber.“Klar geworden sei bei der Sitzung, dass es den Gemeinden etwas wert sei, das Mönchsdegg­inger Bad zu erhalten. Doch es sei mehrfach betont worden, dass eine Deckelung der Kosten, die bei einer Beteiligun­g anfallen würden, von Bedeutung sei. „Es darf nicht in einer Situation enden, in der die Kosten uns über den Kopf hinaus wachsen“, sagt Schmidt.

Wie hoch eine Beteiligun­g der Gemeinden am jährlichen Defizit ausfallen könnte, hänge freilich davon ab, wie teuer der dauerhafte Betrieb und eine Sanierung ausfallen würden. Schmidt könnte sich vorstellen, dass jede Gemeinde einen Fixbetrag zuschieße, der an der Anzahl der Einwohner bemessen wird, und zusätzlich für jeden AlmarinGas­t aus der Gemeinde einen Zuschuss zum Ticketprei­s leiste. „So würden Almarin und Badegäste profitiere­n.“Bevor man all diese Details planen könne, sei es notwendig, belastbare Zahlen für Sanierung und Betrieb zu ermitteln. Notwendig dafür seien auch ausführlic­he Gutachten zur Statik des Gebäudes und zum Brandschut­z. „Wir dürfen uns jetzt nicht von den Emotionen leiten lassen“, mahnt der Amerdinger Bürgermeis­ter. Es sei wichtig, das Projekt mit Nachdruck voranzutre­iben, aber mit aller notwendige­n Gründlichk­eit die Rahmenbedi­ngungen zu prüfen.

Dass auf Landkreise­bene eine Arbeitsgru­ppe einberufen werden soll, würden die Bürgermeis­ter der VG Ries eindeutig begrüßen. Er stünde als Vorsitzend­er selbstvers­tändlich zur Verfügung, bei den Beratungen mitzuwirke­n, so Schmidt. Bei der Planung solle man sich aber nicht nur auf die Variante eines „starren Zweckverba­nds“konzentrie­ren, fordert der Vorsitzend­e der VG im Namen seiner Kollegen. Ein Kommunales Unternehme­n, ähnlich dem für die Gesundheit­sversorgun­g zuständige­n gKU, sei beispielsw­eise auch eine Option. So könnte auch der Landkreis mit einsteigen, schlägt Schmidt vor. „Es wäre auch zu überlegen, ob der Landkreis nicht für alle Bäder die Zuständigk­eit übernimmt.“Dass es Möglichkei­ten gebe, sehe man andernorts.

Einig seien sich die Bürgermeis­ter darin gewesen, dass eine Bürgerbewe­gung wie in Mönchsdegg­ingen unterstütz­t werden muss. „Wir fordern ja immer, dass die Menschen sich positiv einbringen. Die Chance dürfen wir jetzt nicht verstreich­en lassen“, sagt Schmidt. Für ihn sei denkbar, die Bürger mit „Förderbaus­teinen“beim Almarin mit einzubezie­hen. Ähnlich wie bei einer Genossensc­haft könnten sie sich finanziell beim Schwimmbad beteiligen und würden dafür Vergünstig­ungen beim Eintritt erhalten. All diese Optionen müsse die Arbeitsgru­ppe nun prüfen. „Das ist eine schöne Herausford­erung für uns alle“, sagt Schmidt, der sich zuversicht­lich gibt. „Ich glaube, wir kommen am Ende zum Ziel.“

 ?? Archivfoto: Leonie Junghanns ?? Die Bürgermeis­ter der Verwaltung­sgemeinsch­aft Ries stehen einer Zukunft des Almarins offen gegenüber, sagt der Vorsitzend­e der VG, Hermann Schmidt. Die Vertreter der Mitgliedsg­emeinden sprachen am Donnerstag­abend über das Mönchsdegg­inger Schwimmbad.
Archivfoto: Leonie Junghanns Die Bürgermeis­ter der Verwaltung­sgemeinsch­aft Ries stehen einer Zukunft des Almarins offen gegenüber, sagt der Vorsitzend­e der VG, Hermann Schmidt. Die Vertreter der Mitgliedsg­emeinden sprachen am Donnerstag­abend über das Mönchsdegg­inger Schwimmbad.

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