Rieser Nachrichten

Die Steinmeyer Orgel ist wieder fit

In Harburgs Stadtpfarr­kirche wird die „Königin der Instrument­e“wieder erklingen. Zur Einweihung gibt Dekanatska­ntor Hans-Georg Stapff am Sonntag ein Konzert

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Harburg Die Steinmeyer-Orgel in der Harburger Stadtpfarr­kirche klingt wieder. Vor 130 Jahren war sie in der schon damals weithin berühmten Oettinger Orgelbauwe­rkstatt gebaut worden. Acht Monate war das Instrument zur Überholung in der Augsburger Orgelbauwe­rkstatt Kublak. Der Chef Robert Knöpfler und seine Mitarbeite­r haben beste fachkundig­e Arbeit in den Auftrag gesteckt. Welch schöne Töne der Orgel zu entlocken sind, zeigt Dekanats-Kantor Hans-Georg Stapff am morgigen Sonntag, 15. April, um 17 Uhr mit einem Konzert. Er wird Werke von – unter anderem – Buxtehude, Bach, Händel und Mendelssoh­n-Bartholdy spielen.

Bei der Sanierung ging es zum einen um Säuberung und Reinigung, Erneuerung brüchiger Teile, Überarbeit­ung der Mechanik. Aber auch die Pfeifen wurden, wo notwendig, repariert.

Zum anderen gab es aber eine Überraschu­ng: Bei einer Renovierun­g 1971 hatte man einige Pfeifenreg­ister ausgebaut und durch modernere Pfeifensys­teme ersetzt – nicht zum Vorteil der musikalisc­hen Qualität. Die ausgebaute­n Pfeifenreg­ister stammten von der originalen Herstellun­g im Jahre 1889. Wo waren sie abgebliebe­n? Sie neu herzustell­en, war teuer.

Beim Ausbau der Pfeifenreg­ister entdeckten die Mitarbeite­r der Firma Kublak einen Teil der vermissten Pfeifen in der Orgel, teilweise beschädigt. Es war also möglich, das alte originale Klangbild wieder herzustell­en. Allerdings mussten dazu nicht nur die verwendbar­en alten Register aufgearbei­tete, sondern auch vier neue Register hergestell­t werden.

Der Kirchenvor­stand entschied sich für die aufwendige Wiederhers­tellung, und Pfarrer Udo Molinari konnte zahlreiche Spender und Zuschussge­ber motivieren, zur Finanzieru­ng beizutrage­n. Die MärkerStif­tung mit einem erhebliche­n Anteil, Stadt Harburg, Sparkasse Donauwörth und die Raiffeisen­Volksbank, dazu das Landesamt für Denkmalpfl­ege steuerten Hilfe bei – rund 70 000 Euro kostete die Wiederhers­tellung am Ende.

Der unter Denkmalsch­utz stehenden Orgel bescheinig­t der Sachverstä­ndige Mayr ein überzeugen­des geschlosse­nes Klangbild. Der Klang sei füllig und warm, die Einzelstim­men sehr schön gelungen. Die Gemeinde besitze damit ein wertvolles Instrument mit spätromant­ischem Klang.

Mit einem Orgelkonze­rt am Sonntag wird die wieder erstandene Steinmeyer-Orgel den Harburgern und allen Interessie­rten vorgestell­t. Dekanatska­ntor Hans Georg Stapff wird aufzeigen, was in dem historisch­en und wertvollen Instrument steckt. Er wird unter anderem Stücke von Buxtehude, Bach, Händel und Mendelssoh­n spielen.

OInfo Das Konzert beginnt um 17 Uhr in der Kirche, der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

 ?? Archivfoto: Fabian Kluge ?? Vor fünf Monaten sah die Harburger Orgel noch so aus, wie Pfarrer Udo Molinari de monstriert­e. Am Sonntag nun wird das Geheimnis um ihr saniertes Erscheinun­gsbild gelüftet.
Archivfoto: Fabian Kluge Vor fünf Monaten sah die Harburger Orgel noch so aus, wie Pfarrer Udo Molinari de monstriert­e. Am Sonntag nun wird das Geheimnis um ihr saniertes Erscheinun­gsbild gelüftet.

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