Ein Schloss zum Träumen
Zur 300-Jahr-Feier des Barockbaus hat sich das Fürstenhaus Wallerstein ein attraktives Programm einfallen lassen. Auch spezielle Themenführungen gehören dazu
Baldern Mit einem unvergleichlichen Blick auf das Ries und den nahegelegenen Ipf endet der Rundgang durch das verwunschene Schlösschen Baldern im prunkvollen Festsaal. Die ursprünglich auf einem Bergkegel bei Bopfingen erbaute Stauferburg begeistert Besucher aus der ganzen Welt durch ihre heutige barocke Gestalt. Zum 300-jährigen Bestehen des Schlosses erwartet sie ein besonderes Programm. Die Schlossherren Anna Prinzessin zu Oettingen-Wallerstein und Carl-Eugen Erbprinz zu Oettingen-Wallerstein wollen das Jubiläum mit ihren Gästen gebührend feiern.
Dabei war das Schloss nicht immer im Besitz des Fürstlichen Hauses. Die einst stauferzeitliche Burganlage wurde im 18. Jahrhundert als Residenz der Grafen zu OettingenBaldern zu einem barocken Schloss umgebaut. Erst mit dem Aussterben des Adelsgeschlechts im Jahr 1798 ging das Erbe an das Fürstenhaus Oettingen-Wallerstein über. Bis heute befindet sich das Schloss Baldern im Besitz der Familie. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, das einzigartige Barockschlösschen auch Zukunft zu erhalten. „Wir versuchen Neues zu bewegen, versuchen attraktiver zu sein“, erklärt Anna Prinzessin zu Oettingen-Wallerstein.
Im Zuge der 300-Jahr-Feier haben sich die Schlossherren daher etwas ganz Besonderes einfallen lassen. „Die Besucher dürfen sich auf viele neue Sonderführungen freuen. Sie erleben Baldern bei Nacht, im dämmrigen Licht von hunderten Kerzen, erkunden die Räume des Schlosses mithilfe einer Küchenmagd“, erklärt Prinzessin Anna. Die Gäste tauchen ein in das Leben der Dienerschaft und das Treiben hinter den Kulissen der Residenz. Über verborgene Türen und versteckte Treppenaufgänge gelangen sie in die Welt der Dienstboten, Zofen und Kammerdiener und lernen das Schloss so von einer ganz anderen Seite kennen.
Aber nicht nur das. Auch für Schulklassen und Kinder jeden Alters gebe es laut der Schlossherrin eigens zugeschnittene Führungen auf Baldern. „Wie verbrachte eine Prinzessin ihren Tag? Wo arbeiteten die Diener, und wie viele Menschen lebten eigentlich in einem Schloss?“sind nur einige der Fragen, die bei den altersgerechten Rundgängen mit Schlossgespenst, Sir George, und der kleinen Prinzessin Caro beantwortet werden. Jugendliche ab 14 Jahren beschäftigen sich derweil mehr mit Themen wie Jugend, Liebe und Erziehung vor 300 Jahren.
Sei es nach einem aufregenden Rundgang durch das Schloss oder einem romantischen Spaziergang durch den Schlosspark: Das neugestaltete Schlosscafé im Inneren der Schlossanlage lockt die Gäste mit Kuchen und Torten, Getränken und Smoothies sowie kleinen Snacks und Speisen. Mit viel Liebe zum Detail hat das Fürstenpaar sein Café in einem lässig-eleganten englischen Stil im Rahmen des Gedenkjahres „300 Jahre Barockschloss Baldern“umgestaltet. Bei schönem Wetter könin nen Besucher auch einfach nur ein kühles Bier im Biergarten im Innenhof des Schlosses genießen.
Für Bopfingens Bürgermeister Dr. Gunter Bühler erwacht das Schloss Baldern nach und nach aus einer Art Dornröschenschlaf. „Jetzt merkt man, dass etwas vorangeht“, sagt er. Erfreut zeigt sich Bühler vom Jubiläumsprogramm der Hausherren. Es stelle eine große Bereicherung für die touristischen Angebote in Bopfingen dar. Und das sei erst der Anfang einer regen Zusammenarbeit zwischen Schloss Baldern und der Stadt Bopfingen.
Ein weiteres Highlight in diesem Jahr stellt der durch Prinzessin Anna zu Oettingen-Wallerstein neu gestaltete Englische Garten der Schlossanlage dar. Der „Walled Garden“im Stil des 19. Jahrhunderts basiert auf zahlreichen Gärten in ganz England und sei in Deutschland einmalig. „Als Gartenliebhaberin habe ich da meine ganze Passion reingesteckt“, schwärmt die Schlossherrin von ihrem Projekt, das im besten Fall bereits Anfang Mai eröffnet werden soll. Auf die Besucher warten gartenbauliche Räume mit unterschiedlichen Themen und Farben. Treffen mit dem Fürstenpaar nicht ausgeschlossen ...