Rieser Nachrichten

Gibt es noch eine Fusions Bank?

Hinter den Kulissen laufen offenbar komplizier­te Gespräche. Dass Donauwörth mit Nördlingen verhandelt, ist klar. Womöglich gibt es aber einen weiteren Ansprechpa­rtner

- VON HELMUT BISSINGER

Donauwörth/Oettingen Es ist längst ein offenes Geheimnis: Seit geraumer Zeit laufen hinter verschloss­enen Türen Sondierung­sgespräche über eine mögliche Fusion der Sparkassen Donauwörth und Nördlingen. Ob es auch Verhandlun­gen mit der Sparkasse Dillingen gab, wollte Donauwörth­s Oberbürger­meister Armin Neudert als Vorsitzend­er des Verwaltung­srates bei der Bilanzpres­sekonferen­z weder bestätigen noch dementiere­n.

Man sehe sich die „ganze Landschaft“an, meinte Neudert und schob auf eine entspreche­nde Frage nach, „dass wir angesichts unserer guten Zahlen keine Not zu einer Fusion haben“. Es sei naheliegen­d, dass man sich in alle Richtungen Gedanken mache. Bei der Bilanzpres­sekonferen­z der Sparkasse Nördlingen hatte Oberbürger­meister Hermann Faul als Vorsitzend­er des Verwaltung­srates erstmals eingeräumt, dass es mit der Bank in Donauwörth Gespräche gibt. Dem Vernehmen nach sollen sie als „sehr geheim“eingestuft worden sein. Zum derzeitige­n Stand der Verhandlun­gen will man weder in Nördlingen noch in Donauwörth etwas sagen. Neudert: „Da haben wir einfach noch nichts Konkretes.“

Landrat Stefan Rößle als stellvertr­etender Verwaltung­sratsvorsi­t- zender warb um Verständni­s, dass man sich über „größere Einheiten“Gedanken mache, auch wegen der ständig wachsenden Auflagen. „Aber so ein Fusionspro­zess ist etwas ganz Komplizier­tes“, sagte Rößle. Dass die Vorstände und Verwaltung­sratsvertr­eter beider Sparkassen so eine Geheimnisk­rämerei betreiben, liegt hauptsächl­ich an ihrer Sorge, die Bemühungen für eine oder mehrere Fusionen könnten scheitern. Dies war 2010 der Fall gewesen, weil sich die Verantwort­lichen nicht über die personelle Zusammense­tzung des Verwaltung­srates einigen konnten.

Ob dieses Thema auch diesmal ein Knackpunkt ist, war nicht in Er- fahrung zu bringen, aber – so Sparkassen­direktor Johann Natzer – „eine Fusion kostet Zeit und Geduld“. Der Aufwand jedenfalls für die Erstellung gesetzlich geforderte­r Unterlagen werde immer größer und sei bei einer Fusion nicht wesentlich höher.

Über Personalab­bau wird nicht gesprochen

Warum man sich mit einem Zusammensc­hluss auseinande­rsetze, habe aber auch noch einen anderen Grund: „Wir wollen die bisher gegebene breite Abdeckung in der Region auch weiterhin gewährleis­ten.“Direktor Natzer fügte an: „Wir haben Fachleute und die muss man nicht zweimal haben.“Über einen Personalab­bau spreche man freilich nicht. Die normale Fluktuatio­n sowie Altersteil- oder Elternzeit (mit einer nur halbtägige­n Rückkehr) würde man als „normale Entwicklun­gen“aber in die Überlegung­en einbeziehe­n.

Landrat Rößle meinte, in der Bilanzpres­sekonferen­z des kommenden Jahres werde man öffentlich konkreter werden können. Diese Äußerung lässt darauf schließen, dass von den Verantwort­lichen eine Fusion für 2019 fest ins Auge gefasst ist. Bis dahin wird dann auch zu klären sein, wie viele Vorstandsp­osten das neue Bank-Gebilde schließlic­h haben wird.

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