Grenzenlose Vielfalt
Vernissage im Reimlinger Schloss zum Jubiläum des Vereins „Kreative 88“
Reimlingen Es begann mit einem mächtigen Paukenschlag, vielmehr einem donnernden Gongschlag des Duo Engel, das mit diversen Gongs und einer Harfe die Vernissage in Reimlingen musikalisch eröffnete und im weiteren Verlauf mit stimmungsvollen Melodien untermalte. Bürgermeister Jürgen Leberle bemühte in seinem Grußwort zahlreiche Zitate, unter anderem das von Wilhelm Busch „Kunst ist die Verzierung der Welt“. Damit traf er den Kern der Ausstellung mit dem Titel „Grenzenlose Vielfalt“im Schloss recht genau.
Es ist kurzweilig, abwechslungsreich sowie schön präsentiert, was die acht Mitglieder des Vereins „Kreative ‘88 Bopfingen“in den würdevollen Räumen zeigen. Wie sagte Dr. Wulf-Dietrich Kavasch in seiner Ansprache zum Thema Kulturtage im Allgemeinen: „Kultur sind alle positiven Lebensäußerungen des Menschen.“Und zum Ambiente der Ausstellung im Reimlinger Schloss im Besonderen: „Das Schloss hat nur einen einzigen Haken. Dass es nicht in Hohenaltheim steht.“
Grenzenlose Vielfalt präge seit jeher die Arbeit des Vereins Kreative 88 Bopfingen, betonte der Vorsitzende Werner Kowarsch, der mit seinen Werken aus Stein und Holz auch einen wichtigen Teil der Schau mit prägt. Genauso wie seine Mitwirkende Monika Hoffner, deren Schwerpunkt vor allem auf klassischen Motiven der chinesischen Malerei und Kalligrafie liegt, z.B. Bambus, Blumen und Landschaften. Auch Larissa Krämer aus Kerkingen zeigt kalligrafische Arbeiten, die sie allerdings mit Häkeltechniken unterstreicht. Diese Häkeltechnik hatte es Dr. Manfred Saller besonders angetan, der die Vernissage mit Inbrunst laudatierte und sich bei allen Werkbeschreibungen in künstlerische Fachbegriffe verstieg. Es hätte genügt, wenn man sich mehr am Zitat Wilhelm Buschs mit der „Verzierung der Welt“orientiert hätte. Bedarf es tiefgründigen Erörterungen und professioneller Erklärungen von Maltechniken und Bildwelten? Vielleicht in der professionellen Kunstszene. Aber auch bei der Beschreibung von Werken, die, wie Dr. Saller meint, „sich aus der Hobbymalerei längst herausgearbeitet habe?“
Seien es die Ölbilder von Georg Legner aus Oberdorf oder die Aquarelle von Manfred Liebhardt, der sich als Autodidakt seit 1975 künstlerisch betätigt. Gerhard Winkler sagt z.B. zu seinen Öl- und Acrylbildern, dass sie aus einem Hobby entstünden, welches ihm sehr viel Spaß mache. Und Spaß macht das Betrachten auch der „Caustomorphingobjekte“von Oliver Rolf Sauter und – nicht zuletzt – der Tuschearbeiten von Peter Zitzen aus Pflaumloch. Für alle Kunstinteressierten ist die Ausstellung im Reimlinger Schloss noch bis zum 21. Mai zu sehen, jeweils samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr, sowie am 1., 10. und 21. Mai. Ein Ausflug dahin und ein Rundgang lohnen sich. Der Eintritt ist frei.