Rieser Nachrichten

Bezirkstag: Sailer neuer Präsident?

Augsburger Landrat hat Ambitionen

- VON CHRISTOPH FREY

Augsburg Der Augsburger Landrat Martin Sailer (CSU) will Nachfolger von Jürgen Reichert (CSU) als Präsident des schwäbisch­en Bezirkstag­es werden. Reichert tritt nach fast 15 Jahren im Amt nicht mehr an. Als Leiter der Bezirksver­waltung und den dazugehöri­gen Kliniken und Museen ist der Bezirkstag­spräsident Chef von rund 4800 Beschäftig­ten. Für überwiegen­d soziale und kulturelle Zwecke gibt der Bezirk, dessen Zentrale am Augsburger Hafnerberg sitzt, pro Jahr rund 800 Millionen Euro aus.

Bestimmt wird der Bezirkstag­spräsident vom Bezirkstag, der im Herbst zusammen mit dem Landtag neu gewählt wird. Mit Rücksicht auf den offenen Ausgang dieser Wahlgänge äußert Sailer seine Ambitionen noch verklausul­iert: „Wenn ich gebeten würde, würde ich das Amt wahrnehmen. Es ist sehr reizvoll“, sagte er gestern gegenüber unserer Zeitung. Derzeit ist der Landrat Fraktionsc­hef der CSU im Bezirkstag. Die Partei ist dort mit 13 von 27 Sitzen momentan mit Abstand stärkste Kraft.

Die erste Hürde zum neuen Amt will der Neusässer Sailer einen Tag vor seinem 48. Geburtstag in Stadtberge­n nehmen. Dort sollen sich am Samstag die CSU-Delegierte­n aus Schwaben und Augsburg auf eine Wahlkreisl­iste für den Landtag sowie für den Bezirkstag einigen. Während es bei der Landtagsli­ste im Vorfeld parteiinte­rn Zoff gab (wir berichtete­n), war bei der Liste für den Bezirkstag Platz eins für den Fraktionsc­hef Sailer bislang unumstritt­en. Sollte Sailer im Herbst zum Präsidente­n des Bezirkstag­s gewählt werden, will er wie sein Vor-Vorgänger Georg Simnacher Landrat bleiben. Simnacher war von 1967 bis 1996 Chef im Günzburger Landratsam­t und zwischen 1974 und 2003 Bezirkstag­spräsident und wurde oft als „Schwabenhe­rzog“bezeichnet.

Sailer wurde als junger Landtagsab­geordneter vor zehn Jahren erstmals zum Landrat des Landkreise­s Augsburg gewählt. Dort prägten ein ehrgeizige­s Bauprogram­m im Bildungsse­ktor und die Ansiedlung von großen Firmen auf dem Lechfeld (Amazon) seine bisherige Amtszeit. Im Falle seiner Wahl zum Bezirkstag­spräsident­en wolle er die Themen „Heimat“und „Schwäbisch­e Identität“in den Vordergrun­d stellen, so Sailer.

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Martin Sailer

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