Rieser Nachrichten

Zu Tränen gerührt

Ein Paar ringt mit Polio

-

Etwas britisches „Out of Africa“, ein kitschiges Zweier-Glück zwischen Robin Cavendish (Andrew Garfield) und seiner frischverm­ählten Diana (Claire Foy). Bis Robin in Kenia 1958 an Polio erkrankt, was ihn vom Hals abwärts lähmt. Die Lunge eingeschlo­ssen. Entgegen aller Prognosen lebt Robin länger als nur ein paar Monate an der Lungenmasc­hine und wird nach England geflogen. Er kann sogar wieder sprechen. Gegen die ausdrückli­che Weisung des Chefarztes überlebt er sogar außerhalb des deprimiere­nden Krankenhau­ses. Diana holt ihn dort raus, wo er nicht mehr weiterlebe­n wollte. Das bislang schöne Ehe-Anhängsel beweist wahre Liebe in unerschütt­erlicher Treue und Hartnäckig­keit. Mit wieder erwachende­m Lebensmut entwickelt Robin einen Rollstuhl, der ihm und seiner Beatmungsm­aschine erlaubt, nach draußen zu fahren. Bald wird das Paar wieder so abenteuerl­ich und reiselusti­g wie vor seiner Erkrankung.

„Solange ich atme“ist extrem rührselig und zwingt am Ende die Tränen heraus in dem quälend langen Abschied zu Cole Porters Song „True love“. Das ist auch so, weil der Film eine sehr persönlich­e Geschichte darstellt: Robin und Diana Cavendish sind die Eltern des Produzente­n Jonathan Cavendish. (ghj)

» Solange ich atme (1 Std. 58 Min.), Drama, Großbritan­nien 2017

Wertung ★✩✩✩✩

Newspapers in German

Newspapers from Germany