Rieser Nachrichten

Familie hält zusammen

- VON TILMANN MEHL time@augsburger allgemeine.de

Die Traditions­elf des FC Bayern wird auf Jahre hinaus unschlagba­r sein. Fehlt nur noch, dass Oliver Kahn als Motivation­scoach für das Bambini-Team der Münchner eingestell­t wird. Dann hätte die Altherren-Mannschaft auch einen Torhüter von Weltrang. Bisher nimmt den Platz zwischen den Pfosten der Fanbeauftr­agte Raimond Aumann ein, der früher ja immerhin mal Weltmeiste­r wurde.

Auf der Suche nach leitenden Angestellt­en mit Stallgeruc­h sind die Bayern offensicht­lich auf den Geschmack gekommen. Nach Jupp Heynckes und Hasan Salihamidz­ic verpflicht­eten die Münchner Niko Kovac. Alle drei wirkten schon früher an der Säbener Straße. Nun sollen Miroslav Klose und Mehmet Scholl das Trainertea­m verstärken. Die Verhandlun­gen mit Klose stehen kurz vor dem Abschluss. Er ist für die U17-Mannschaft als Trainer vorgesehen. Scholl wiederum soll das Amateurtea­m übernehmen.

Die Sache mit dem Stallgeruc­h scheint den Münchnern wirklich wichtig zu sein. Nicht mehr lange, und das ganze Vereinsgel­ände riecht nach Stall. Für Außenstehe­nde ist das meist ein äußerst beißender Geruch. Das muss den Landwirt freilich nicht stören. Als solcher wirkt Uli Hoeneß. Hemdsärmli­g und bauernschl­au bestellt er Jahr für Jahr das Feld. Und weil es gar so gut läuft, stellt sich für ihn die Frage nach einem Strategiew­echsel nicht.

Kurzzeitig öffneten sich die Ländereien auch Gastarbeit­ern. Matthias Sammer und Pep Guardiola führten die Münchner auf moderne Art. Der Fußball entwickelt­e eine Anmut wie selten in der Geschichte der Bayern. Erfolgreic­her waren sie deshalb aber auch nicht. Also zurück in die Vergangenh­eit.

Ein ausgezeich­netes Familienun­ternehmen zeichnet aus, dass das Oberhaupt seinen Nachfolger selbst einlernt und zu einem passenden Moment an ihn übergibt. Den passenden Zeitpunkt sieht Hoeneß noch nicht gekommen. Was für die Münchner problemati­sch werden könnte, ist die Erbfolge. Noch nämlich ist niemand in Sicht, der auf den jetzigen Präsidente­n folgen könnte. Philipp Lahm wäre die Aufgabe zuzutrauen gewesen. Der allerdings verließ den Hof, um an anderer Stelle zu lernen. Sollte er zurückkomm­en, wäre er nicht nur eine Verstärkun­g der Traditions­elf.

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Foto: dpa Kennen sich von früher: Mehmet Scholl (li.) und Hasan Salihamidz­ic.
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