Rieser Nachrichten

Memminger Motorrad Team dreht auf

Mit einem neuen Fahrerduo führt Intact GP erstmals die WM-Teamwertun­g an. Am Wochenende startet der dritte Lauf in den USA. Marcel Schrötter hat ein großes Ziel

- VON MILAN SAKO

Memmingen Die Motorrad-Weltmeiste­rschaft ist ein hartes Geschäft, auch wenn man gut sortiert ist. Vor zwei Jahren feierte das DynavoltIn­tact-GP-Team im tschechisc­hen Brünn seinen ersten und einzigen Sieg in der WM. Jonas Folger siegte in der Klasse Moto2. Inzwischen schickt die Memminger Mannschaft mit dem neu verpflicht­eten Spanier Xavi Vierge und Marcel Schrötter eine neue Fahrerkomb­ination ins Rennen und ist in der jungen Saison höchst erfolgreic­h unterwegs. Nach dem zweiten Platz von Vierge und Rang zehn von Schrötter in Argentinie­n führt die Garagenman­nschaft von Jürgen Lingg erstmals die WMMannscha­ftswertung an. „Wir haben harte Zeiten hinter uns und immer wieder Rückschläg­e hinnehmen müssen. Aber wir haben nicht aufgegeben und werden jetzt belohnt“, sagt der Teamchef und fügt an: „Deshalb ist diese WM-Führung eine Genugtuung für uns.“Hoch motiviert reisen die Memminger zum dritten Saisonlauf am Wochenende in Austin/Texas.

„Xavi Vierge kann in den USA ganz nach vorne fahren“, glaubt Teamchef Lingg. Nach dem Abgang von Sandro Cortese nach der vergangene­n Saison wagten die Memminger in ihrem sechsten WM-Jahr einen Neubeginn und sind bislang glücklich mit dem Spanier. „Vierge hat unheimlich viel Talent. Und man merkt, dass man im Motorradve­rrückten Spanien die Ellenbogen einsetzen muss, wenn man nach oben kommen will“, lobt Lingg den Piloten. Marcel Schrötter aus Pflugdorf bei Landsberg wohnte ebenfalls einige Zeit in Spanien und bringt viel Erfahrung mit. Eine Kahnbeinve­rletzung, die den 25-Jährigen im vergangene­n Jahr zurückgewo­rfen hat, scheint überwunden. Nach Lehrjahren in der Moto2 wollen Teamchef Lingg und Teilhaber Stefan Keckeisen die Früchte ihrer Arbeit einfahren. „Das wäre auch für unsere treuen Sponsoren wichtig“, sagt Keckeisen. Denn nur mithilfe der Werbepartn­er lässt sich ein Saisonbudg­et in Höhe von 2,6 Millionen Euro auf die Beine stellen. Aber man sehe, dass Motorradfa­hren keine Ein-Mann-Show, sondern ein Teamsport ist. „Mensch, Maschine und Technik – alles muss zusammenpa­ssen“, sagt Jürgen Lingg.

Kurz vor dem Saisonstar­t war IntactGP vom Schweizer MotorradHe­rsteller Suter zum Weltmeiste­rKonstrukt­eur Kalex von Alex Baumgärtel und Klaus Hirsekorn aus Bobingen bei Augsburg gewechselt. „Beide Fahrer mussten sich noch an die neuen Maschinen gewöhnen. Dass wir jetzt schon die WM anführen, ist unglaublic­h. Die Spitzenpos­ition wollen wir in Austin verteidige­n“, kündigt Teamchef Jürgen Lingg an. Insgeheim träumen die Memminger von ihrem zweiten Grand-Prix-Sieg. Ob der Erfolg nun Xavi Vierge oder Marcel Schrötter gelingt, ist den IntactGPVe­rantwortli­chen egal. Denn: Motorradsp­ort ist ein Team-Wettbewerb. Und Jürgen Lingg weiß, wie es geht. Der Mann aus Röthenbach war Chefmechan­iker, als Stefan Bradl und Sandro Cortese ihre ersten WM-Siege feierten.

„Mensch, Maschine und Technik – alles muss zusammenpa­ssen. Teamchef Jürgen Lingg

TV Das Rennen in Austin ist am Sonn tag ab 21 Uhr bei Eurosport zu sehen.

 ?? Foto: Team Dynavolt ?? Mit dem neu verpflicht­eten spanischen Fahrer Xavi Vierge (Mitte) triumphier­te das Rennteam Dynavolt Intact GP in Argentinie­n. Der Memminger Rennstall um Teamchef Jür gen Lingg (oben links) führt aktuell die WM Mannschaft­swertung an.
Foto: Team Dynavolt Mit dem neu verpflicht­eten spanischen Fahrer Xavi Vierge (Mitte) triumphier­te das Rennteam Dynavolt Intact GP in Argentinie­n. Der Memminger Rennstall um Teamchef Jür gen Lingg (oben links) führt aktuell die WM Mannschaft­swertung an.

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