Fackler gibt den Ton an
Der Donauwörther Abgeordnete hat jetzt im Landtag eine herausgehobene Funktion. Der Ausschuss, dem er vorsteht, ist einmalig in Deutschland
Donauwörth/München Nach nur viereinhalb Jahren im Landtag hat der Abgeordnete Wolfgang Fackler nun eine herausgehobene Funktion erhalten. Der Donauwörther wurde am Dienstag einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Ausschusses für Fragen des Öffentlichen Dienstes des Bayerischen Landtags gewählt. Der 43-Jährige sagte anschließend: „Ich freue mich über das Vertrauen und gehe die spannende Aufgabe mit großer Motivation an.“
Fackler tritt – wie bereits gemeldet – die Nachfolge von Tobias Reiß an. Der stieg im Zusammenhang mit der Kabinettsumbildung zum Parlamentarischen Geschäftsführer der CSU auf. Fackler wiederum sieht in seiner „Beförderung“die Bestätigung seiner Arbeit. Der Ausschuss, dem er nun vorsteht, ist für die Belange von rund 200000 Beamten und 100 000 Tarifbeschäftigen im Öffentlichen Dienst zuständig. „Sie leisten in verschiedensten Bereichen einen wichtigen Beitrag dafür, dass unser Freistaat so gut da steht wie derzeit“, merkt Fackler an. Zudem
Um was sich das Gremium so alles kümmert
kümmert sich das Gremium um die Belange von rund 100 000 Pensionären und Versorgungsempfängern.
Der Öffentliche Dienst sei ihm bestens vertraut, betont der Abgeordnete. Nach dem Abitur und der Wehrdienstzeit absolvierte er eine Ausbildung im mittleren Dienst am Finanzamt Donauwörth. Parallel studierte Fackler Jura an der Universität Augsburg. Nach dem Referendariat begann er seine berufliche Karriere als Jurist bei einer Firma. 2007 legte er sein Steuerberaterexamen ab, war anschließend als Jurist und Steuerberater tätig und wechselte nach diesen Stationen in der freien Wirtschaft zurück in die Finanzverwaltung.
Zwischen 2008 und 2013 leitete der Oberregierungsrat a. D. unter eine Betriebsprüfungsstelle eines Finanzamts: „Ich kenne daher die Arbeit unserer Beamten und schätze ihre Arbeitsmoral, Zuverlässigkeit und Motivation. Deswegen will ich in meiner neuen Funktion dazu beitragen, dass der Öffentliche Dienst mit seinem entsprechenden Dienstrecht angesichts der großen Herausforderungen weiterhin ein attraktiver und moderner Arbeitgeber ist.“
Der Ausschuss für Fragen des Öffentlichen Dienstes ist einer von 13 ständigen Fachausschüssen des Landtags. Ihm gehören insgesamt 18 Abgeordnete an: zehn von der CSU, vier von der SPD sowie je zwei von den Freien Wählern und von den Grünen. Das Gremium ist einzigartig in Deutschland. In keinem anderen Bundesland haben die Beamten und Angestellten des Öffentlichen Dienstes einen ausschließlich für ihre Angelegenheiten zuständigen Ansprechpartner im Parlament. Der Ausschuss befasst sich mit Fragen des Beamten- und Tarifrechts, mit Besoldungs- und Versorgungsangelegenheiten sowie mit den Reanderem gelungen des Personalvertretungsrechts. Außerdem kümmert er sich um die Belange schwerbehinderter Menschen im Öffentlichen Dienst, Gleichstellungsfragen, die Ausbildung der Nachwuchskräfte und die Fortbildung der Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst.
In den vergangenen 30 Jahren hatte der Ausschuss lediglich drei Vorsitzende: Walter Eykmann (1986 bis 2008), Ingrid Heckner (2008 bis 2017) und kurzzeitig Tobias Reiß (28. März 2017 bis 17. April 2017).