Schläger gestehen
Drei Tage nach tödlicher Prügelei in Passau brechen drei Verdächtige ihr Schweigen
Passau Nach dem gewaltsamen Tod eines 15-Jährigen in Passau ist ein weiterer Tatverdächtiger in Untersuchungshaft genommen worden. Nach Angaben der Polizei war der 17-Jährige bereits am Montag nach der Schlägerei vorläufig festgenommen und dann wieder entlassen worden. Der Verdacht gegen den Jugendlichen habe sich mittlerweile jedoch erhärtet, sodass der Ermittlungsrichter am Donnerstag Haftbefehl erließ.
Drei der fünf bereits zuvor festgenommenen Tatverdächtigen im Alter von 14, 15, 17, 21 und 25 Jahren gaben zu, auf Maurice K. eingeschlagen zu haben. Ein weiterer habe sich nicht geäußert und einer bestreite, an der Tat beteiligt gewesen zu sein, sagte Oberstaatsanwalt Walter Feiler am Donnerstag. Nun müssten die Aussagen mit den Berichten von Zeugen und dem Obduktionsergebnis abgeglichen werden. „Um zu schauen, ob sich ein einheitliches Bild ergibt. Das ist wie ein großes Puzzle.“
Zum Motiv sagte Feiler, das spätere Opfer, Maurice K., soll nach Aussage des 15-Jährigen schlecht über ihn geredet haben. „Was auch immer das heißen mag.“Die beiden gleichaltrigen Kontrahenten hatten sich am Montagabend in einer Fußgängerpassage in der Passauer Innenstadt verabredet, um einen Streit auszutragen. Die Auseinandersetzung eskalierte, weitere Leute mischten sich ein. Der 15-Jährige ging zu Boden und starb wenig später im Krankenhaus. Er erstickte an seinem eigenen Blut. Zu den Zeugen gehören Passanten und zahlreiche weitere junge Leute, die die Schlägerei verfolgt hatten.