Fast geschenkt
Martin Gruber zeigt am Montag auf die mehr als 21 Grad Wassertemperatur im Schwimmerbecken.
Ich muss, ohne es zu wissen, einer großen Anzahl von Leuten ungeheuer sympathisch sein, denn fast jeden Tag bekäme ich etwas geschenkt, wenn ich nur wollte. Die Geschenkvorschläge kommen meist per Post, sie fallen sofort ins Auge, sodass man gar nicht anders kann, als hinzuschauen. Da kriege ich beim Kauf von zwei Paar Schuhen das dritte Paar geschenkt. Beim Erwerb des Sommerkleides ist auch noch das Täschchen drin, farblich passend, gegen eine winzig kleine Zuzahlung. Da könnte man doch wirklich schwach werden. Aber warum möchte man mir an der Tankstelle ein ganzes Messerset zum Preis eines einzigen Messers andienen, wo ich doch noch mit Opas Hirschfänger meinen Schinken schneide? Und braucht ein Normalhaushalt fünf Pfannen, für die, um sie gleichzeitig nutzen zu können, man einen Profiherd für Gastronomiebetriebe haben müsste? Aber wenn man den Preis anschaut – das ist doch alles fast geschenkt!
Am meisten überwältigt mich, dass manche Baufirmen, wenn man sich zum Kauf eines Hauses entschließt, die Einbauküche kostenlos mitliefern. Unglaublich, wie und in welchen Dimensionen geschenkt wird. Doch denken Sie jetzt nur nicht, ich glaube an die Selbstlosigkeit aller dieser Schenkenden ich weiß, was dahintersteckt. Ich bin ein Kind unserer Zeit und nicht blöd!