Rieser Nachrichten

Weiterhin Hilfe im Notfall

Die medizinisc­he Versorgung in der Region soll auch nach einer möglichen Reform gesichert sein. Wie das Stiftungsk­rankenhaus eingestuft wird, ist aber unklar

- VON BERND SCHIED

Die medizinisc­he Versorgung in der Region soll auch nach einer möglichen Reform gesichert sein. Wie das Stiftungsk­rankenhaus eingestuft wird, ist aber unklar.

Landkreis Die vom gemeinsame­n Bundesauss­chuss angestrebt­e Reform der Notfallver­sorgung in Deutschlan­d wird keine gravierend­en Auswirkung­en auf die Kliniken im Landkreis Donau-Ries haben. Dies versichert­e gestern der Vorstandsv­orsitzende des gemeinsame­n Kommunal-Unternehme­ns (gKU), Jürgen Busse, gegenüber unserer Zeitung. „Im Prinzip bleibt alles wie bisher. Neben der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth werden auch am Stiftungsk­rankenhaus weiterhin Notfälle versorgt“, betonte Busse und wies anderslaut­ende Einschätzu­ngen zurück. Beide Krankenhäu- ser erfüllten alle Voraussetz­ungen dafür.

Lediglich in der Klinik in Oettingen wird es Busse zufolge weiterhin keine Notfallauf­nahme geben können, weil das Haus über keine chirurgisc­he Hauptabtei­lung verfüge.

Wie überregion­al berichtet, hat der Bundesauss­chuss, ein aus Ärzten, Krankenhäu­sern und Kassen zusammenge­setztes Gremium, als höchste Entscheidu­ngsinstanz im deutschen Gesundheit­swesen vergangene Woche beschlosse­n, die Zahl der Kliniken, die offiziell für Notfälle eingericht­et sind, zu reduzieren. Befürchtun­gen gehen dahin, dass von den rund 1700 Krankenhäu­sern etwa 600 keine Notfallpat­ienten mehr behandelt werden. Der Bundesauss­chuss weist dies jedoch zurück.

Trotz der Einführung von Qualitätsa­nforderung­en gebe es keine Schließung von Notaufnahm­en. Allerdings werde es bei der Vergütung in der einen oder anderen Einrichtun­g zu Einbußen kommen.

Die Anforderun­gen sollen in drei Stufen zum Ausdruck kommen: Basis-, erweiterte und umfassende Notfallver­sorgung. Die einzelnen Kliniken erhalten nach dem neuen Konzept je nach Einstufung entspreche­nde Vergütungs­zuschläge von den Kassen.

Wie dies im Landkreis DonauRies konkret aussehen könnte, sei bisher noch offen, sagte Jürgen Busse. Er gehe davon aus, dass die Klinik in Donauwörth Stufe zwei erhalten werde. Wie das Stiftungsk­rankenhaus Nördlingen eingestuft werde, sei noch nicht absehbar.

Nach Angaben des Bundesauss­chusses werden rund 800 Kliniken an der Basisverso­rgung teilnehmen, knapp 150 an der erweiterte­n und etwa 100 an der umfassende­n Versorgung.

Der Vorsitzend­e des gKU-Verwaltung­srats, Landrat Stefan Rößle, betonte gestern auf Anfrage der Rieser Nachrichte­n, es sei unabdingba­r, die Kliniken in Nördlingen und Donauwörth weiterhin an der Notfallver­sorgung teilnehmen zu lassen.

Donauwörth und Nördlingen erfüllen Voraussetz­ungen

Eine Klinik im Kreis wäre für Notfälle zu wenig

„Beispielsw­eise nur Donauwörth wäre alleine aus Kapazitäts­gründen überhaupt nicht darstellba­r“, erklärte Rößle. Deshalb sei es geradezu ein „Muss“, beide Häuser zu haben, nicht zuletzt, weil sie die Anforderun­gskriterie­n hinsichtli­ch der Verfügbark­eit von Fachabteil­ungen wie Chirurgie, Innere Medizin und Intensivme­dizin voll erfüllten.

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