Weiterhin Hilfe im Notfall
Die medizinische Versorgung in der Region soll auch nach einer möglichen Reform gesichert sein. Wie das Stiftungskrankenhaus eingestuft wird, ist aber unklar
Die medizinische Versorgung in der Region soll auch nach einer möglichen Reform gesichert sein. Wie das Stiftungskrankenhaus eingestuft wird, ist aber unklar.
Landkreis Die vom gemeinsamen Bundesausschuss angestrebte Reform der Notfallversorgung in Deutschland wird keine gravierenden Auswirkungen auf die Kliniken im Landkreis Donau-Ries haben. Dies versicherte gestern der Vorstandsvorsitzende des gemeinsamen Kommunal-Unternehmens (gKU), Jürgen Busse, gegenüber unserer Zeitung. „Im Prinzip bleibt alles wie bisher. Neben der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth werden auch am Stiftungskrankenhaus weiterhin Notfälle versorgt“, betonte Busse und wies anderslautende Einschätzungen zurück. Beide Krankenhäu- ser erfüllten alle Voraussetzungen dafür.
Lediglich in der Klinik in Oettingen wird es Busse zufolge weiterhin keine Notfallaufnahme geben können, weil das Haus über keine chirurgische Hauptabteilung verfüge.
Wie überregional berichtet, hat der Bundesausschuss, ein aus Ärzten, Krankenhäusern und Kassen zusammengesetztes Gremium, als höchste Entscheidungsinstanz im deutschen Gesundheitswesen vergangene Woche beschlossen, die Zahl der Kliniken, die offiziell für Notfälle eingerichtet sind, zu reduzieren. Befürchtungen gehen dahin, dass von den rund 1700 Krankenhäusern etwa 600 keine Notfallpatienten mehr behandelt werden. Der Bundesausschuss weist dies jedoch zurück.
Trotz der Einführung von Qualitätsanforderungen gebe es keine Schließung von Notaufnahmen. Allerdings werde es bei der Vergütung in der einen oder anderen Einrichtung zu Einbußen kommen.
Die Anforderungen sollen in drei Stufen zum Ausdruck kommen: Basis-, erweiterte und umfassende Notfallversorgung. Die einzelnen Kliniken erhalten nach dem neuen Konzept je nach Einstufung entsprechende Vergütungszuschläge von den Kassen.
Wie dies im Landkreis DonauRies konkret aussehen könnte, sei bisher noch offen, sagte Jürgen Busse. Er gehe davon aus, dass die Klinik in Donauwörth Stufe zwei erhalten werde. Wie das Stiftungskrankenhaus Nördlingen eingestuft werde, sei noch nicht absehbar.
Nach Angaben des Bundesausschusses werden rund 800 Kliniken an der Basisversorgung teilnehmen, knapp 150 an der erweiterten und etwa 100 an der umfassenden Versorgung.
Der Vorsitzende des gKU-Verwaltungsrats, Landrat Stefan Rößle, betonte gestern auf Anfrage der Rieser Nachrichten, es sei unabdingbar, die Kliniken in Nördlingen und Donauwörth weiterhin an der Notfallversorgung teilnehmen zu lassen.
Donauwörth und Nördlingen erfüllen Voraussetzungen
Eine Klinik im Kreis wäre für Notfälle zu wenig
„Beispielsweise nur Donauwörth wäre alleine aus Kapazitätsgründen überhaupt nicht darstellbar“, erklärte Rößle. Deshalb sei es geradezu ein „Muss“, beide Häuser zu haben, nicht zuletzt, weil sie die Anforderungskriterien hinsichtlich der Verfügbarkeit von Fachabteilungen wie Chirurgie, Innere Medizin und Intensivmedizin voll erfüllten.