Rieser Nachrichten

Das Profil der Städte schärfen

Vom Allgäu bis Nordschwab­en haben sich Kommunen in einer Arbeitsgem­einschaft zusammenge­schlossen, um Urlauber anzuziehen. Die Geschäftss­telle ist nun in Nördlingen

- VON RENÉ LAUER

Nördlingen Zu Allgäuern und Nordschwab­en gibt es gewiss viele Vorurteile – und Geschichte­n darüber, wie unterschie­dlich die Regionen doch sein mögen. Dass es aber auch einige Gemeinsamk­eiten gibt, ist unstrittig. Denn sowohl im südlichen Bayerisch-Schwaben als auch im Ries gibt es historisch­e Innenstädt­e, die Jahr für Jahr zahlreiche Besucher anlocken, sei es Mindelheim oder Nördlingen.

Die Interessen dieser touristisc­h attraktive­n Ziele zu bündeln und zu vertreten, ist das Ziel der „Touristik-Arbeitsgem­einschaft Schwabenst­ädte in Bayern“. 18 Städte beteiligen sich an der AG, aus dem Landkreis sind neben Nördlingen auch Oettingen, Wemding, Donauwörth und Rain vertreten. Dazu auch Städte wie Dillingen, Memmingen oder Friedberg. In den Händen letzterer lag bisher auch die Verwaltung der Arbeitsgem­einschaft, weil dort in Zukunft aus personelle­n Gründen allerdings nicht mehr die Möglichkei­t dazu besteht, wurde ein neuer Hauptsitz für die Vereinigun­g gesucht. Der wurde in der Nördlinger Tourist-Info gefunden. Nächste Woche tritt die Geschäftss­telle offiziell ihre Arbeit an.

Henning Tatje, der sich in Illertisse­n um Wirtschaft­sförderung und Tourismus kümmert, zeigte sich beim Festakt im Nördlinger Rathaus erleichter­t, dass sich ein Mitglied gefunden hat, das die Aufgabe in Zukunft übernehmen wird. „Die kleinen Städte könnten das nicht leisten. Es ist auch nicht überall das politische Bewusstsei­n dafür da, wie wichtig die Arbeitsgem­einschaft ist.“Ohne den Tourismusv­erband gebe es nicht die Möglichkei­t, auf überregion­al bedeutsame­n Messen präsent zu sein und sich einen Na- men zu machen. Eines der wichtigste­n Produkte der Arbeitsgem­einschaft sei laut Claudia Glück, die sich in Friedberg für die Geschäftss­telle verantwort­lich gezeigt hat, eine Broschüre, in der jährlich alle Mitgliedss­tädte mit ihren Attraktion­en und Veranstalt­ungen vorgestell­t werden. Die Auflage liege bei 30 000 Stück. Gerade nach den Messen häuften sich die Anrufe von Urlaubern, die durch die Broschüre auf die Städte in Bayerisch-Schwaben aufmerksam wurden, bestätigte­n Glücks Kollegen.

Dass Tourismus-Verbände gut funktionie­ren, zeige das Beispiel Ferienland Donau-Ries, sagte der Nördlinger Oberbürger­meister Hermann Faul. Trotzdem sei es wichtig, in einem eigenen Zusammensc­hluss die Alleinstel­lungsmerkm­ale der Städte hervorzuhe­ben. Das betonte auch David Wittner, Leiter der Nördlinger TouristInf­o und gleichzeit­ig Vorsitzend­er der Arbeitsgem­einschaft der Schwaben-Städte. Laut Wittner gebe es auch weitere Städte in der Region, die durchaus als Mitglied in die Arbeitsgem­einschaft passen würden. Harburg sei ein Beispiel, auch mit Monheim und Schwabmünc­hen habe man bereits Gespräche geführt. Es kämen auch immer wieder Anfragen von anderen Kommunen, doch nicht jeder Ort passe auch ins Profil, so Wittner.

Für die Kunden ändere sich mit dem Umzug der Geschäftss­telle nach Nördlingen laut dem Leiter der Tourist-Info nichts, außer dass die Anfragen der Urlauber – 500 bis 600 im Jahr – nun eben im Ries bearbeitet würden. Die zusätzlich anfallende­n Aufgaben übernehmen die Mitarbeite­r der Nördlinger TouristInf­o, die dadurch anfallende­n Kosten trage die Arbeitsgem­einschaft, sagt Wittner.

 ?? Foto: René Lauer ?? Die „Touristik Arbeitsgem­einschaft Schwabenst­ädte Bayern“verlegt ihre Geschäfts stelle nach Nördlingen. Claudia Glück (Mitte) leitete diese bisher in Friedberg und wurde von (von links) David Wittner, Katja Schwarz, Sarah Herrle (alle Tourist Info...
Foto: René Lauer Die „Touristik Arbeitsgem­einschaft Schwabenst­ädte Bayern“verlegt ihre Geschäfts stelle nach Nördlingen. Claudia Glück (Mitte) leitete diese bisher in Friedberg und wurde von (von links) David Wittner, Katja Schwarz, Sarah Herrle (alle Tourist Info...

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