Kinder ante portas
Wenn der erwachsene Nachwuchs wieder einzieht
In der Frühzeit der Bundesrepublik war es gang und gäbe, dass Kinder relativ früh auszogen. So mit Anfang 20, das war keine Seltenheit. Frauen oft noch früher. Nichts wie weg von daheim. Auf eigenen Füßen stehen. Das galt. Unter Adenauer, unter Erhard. Später gab es dann den Trend, dass Kinder, vor allem junge Männer, am liebsten möglichst lange im viel zitierten „Hotel Mama“zu Gast blieben. Der Service ist dort bekanntlich exzellent, das Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbar gut. Nun haben britische Wissenschaftler einen neuen Trend identifiziert: die Bumerang-Kinder.
Doch was sind Bumerang-Kinder? Ihnen kann man nicht vorwerfen, dass sie ihr Nest lange nicht verlassen wollen. Im Gegenteil: Sie gehen studieren, teils gar im Ausland. Gehen zeitig arbeiten. Scheuen keine Partnerschaften. Aber dann, wie so oft im Leben, geht mal etwas schief: Das Studium klappt nicht. Der Sprössling ist arbeitslos geworden. Oder ist geknickt, weil die Beziehung gescheitert ist. Steht darum plötzlich wieder vor der Haustür von Mama und Papa. Wie ein Bumerang halt. Und zieht wieder ein. Das kann in so manchen Fällen richtig und wichtig sein. Wenn die Eltern eine Weile mit einem Dach über dem Kopf und einem vollen Kühlschrank aushelfen. Aber es sollte halt nur eine Weile so sein. Sonst landet der Bumerang dann doch noch im bereits skizzierten „Hotel Mama“.
Womöglich gibt es bald den nächsten innovativen Trend: Bumerang-Eltern. Die vor der Haustür der von daheim ausgezogenen, augenverdrehenden Kinder stehen und fröhlich rufen: „Hallo. Wir sind’s. Wir wollen bei euch einziehen.“Na ja, lassen wir das. Das wäre ja die ganz billige Retourkutsche. Was Forscher noch zu Bumerang-Kindern sagen, lesen
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