Alles für alle
Er wollte eine bessere und gerechtere Welt. Er wollte, dass sich die Arbeiter gegen die Fabrikbesitzer zur Wehr setzen. Morgen vor 200 Jahren wurde Karl Marx geboren
Wie wäre das, wenn alle Menschen gleich wären? Wenn es kein Arm und Reich mehr gäbe? Wenn alle Dinge allen Menschen gehören würden? Klingt gar nicht so schlecht, oder? Das fand auch Karl Marx und setzte sich genau für diese Ideen ein. Karl Marx wurde vor genau 200 Jahren geboren, in Trier. Die Stadt liegt heute im Bundesland Rheinland-Pfalz.
Der Mann mit dem Rauschebart und den langen Haaren beschäftigte sich mit vielen Themen. Zum Beispiel mit Wirtschaft, Philosophie, Politik und Geschichte. „Er war sehr gebildet, wusste unglaublich viel und konnte sich sehr gut ausdrücken“, erklärt die Karl-MarxExpertin Margret Dietzen. Karl Marx schrieb eine Menge Bücher, Artikel und Aufsätze. Darin entwickelte er Ideen, wie man die Welt gerechter machen könnte.
Zu seiner Zeit gab es große Veränderungen in der Welt. Einige Jahre zuvor hatte ein Mann namens James Watt eine Erfindung gemacht: die Dampfmaschine. Damit wurde vieles anders! Es entstanden Fabriken und Maschinen. Dinge konnten plötzlich in großen Mengen hergestellt werden. Das lag daran, dass sie nicht mehr nur von Hand gemacht wurden, sondern Maschinen einen Teil der Arbeit übernahmen.
Immer mehr Menschen zogen vom Land in die Stadt, um in den Fabriken zu arbeiten. Die Arbeiter mussten hart schuften, oft bis zu 16 Stunden am Tag. Besonders viel Lohn bekamen sie dafür nicht. Viele Arbeiter und ihre Familien waren arm. Um eine Wohnung und das Essen bezahlen zu können, mussten oft auch die Kinder arbeiten. Die Fabrikbesitzer dagegen wurden immer reicher und reicher. Das fand Karl Marx ungerecht. Zusammen mit seinem Freund Friedrich Engels verfasste er etwa Bücher. Unter anderem das „Kommunistische Manifest“. Es ist heute noch weltberühmt. Karl Marx und Friedrich Engels wollten, dass die Arbeiter für ihre Rechte kämpfen.
Mit seinen Ideen machte sich Karl Marx ziemlich unbeliebt. Vor allem bei den Fabrikbesitzern und den Adeligen. Denn in seinen Büchern rief Karl Marx zur Revolution der Arbeiter auf. Sie sollten sich wehren. Seine Schriften und Bücher wurden deshalb verboten und Karl Marx musste mit seiner Familie ins Ausland fliehen. Er lebte zum Beispiel in Frankreich und später in Großbritannien.
Für viele Arbeiter aber wurden die Ideen von Karl Marx und Friedrich Engels zum Vorbild. Es kam in vielen Ländern zu Revolutionen. Das erlebten die beiden Denker allerdings nicht mehr mit. Das ist vielleicht auch besser, denn oft wurden ihre Ideen auch missbraucht, um andere Menschen zu unterdrücken. Bis heute streiten Menschen übrigens noch darüber, ob Marx’ Ideen für eine bessere Welt funktionieren oder ob nicht.