Rieser Nachrichten

Ein Fest für das Fischbrötc­hen

Bismarckhe­ring ist der Klassiker und Krabben kommen vor allem an der Nordsee aufs Brötchen. Wissenswer­tes rund um die „Currywurst des Nordens“zum Weltfischb­rötchentag

- Die Varianten Regionale Unterschie­de Wo man Fischbrötc­hen bekommt Wer hat’s erfunden?

Travemünde Ob Matjes, Backfisch, Lachs oder Krabben: Der Norddeutsc­he packt den Fisch gern zwischen zwei Brötchenhä­lften. Auch für Küstenurla­uber oder Menschen auf Einkaufsbu­mmel in der Innenstadt führt oft kein Weg am Fischbrötc­hen vorbei. Denn den Snack gibt es längst nicht mehr nur an der Waterkant. Aber dort wird ihm hier doch besonders gehuldigt. An der Ostseeküst­e Schleswig-Holsteins hat die „Currywurst des Nordens“sogar einen eigenen Feiertag: Der 5. Mai ist „Weltfischb­rötchentag“. 23 Orte zwischen Flensburg und Travemünde beteiligen sich in diesem Jahr an der Feier des Fast Foods. Deshalb hier für alle Fischbrötc­henFans im Süden ein Überblick über alles, was man zum Fischbrötc­hen wissen muss:

● Das klassische Fischbrötc­hen „Wichtig ist ein frisches knuspriges Brötchen“, sagt Petra Wöbke. Die Travemünde­rin kennt sich aus in der Materie, ihre Familie führt seit mehr als 40 Jahren ein Fischfachg­eschäft in Sichtweite des Travemünde­r Fischereih­afens und hat mindestens zwölf verschiede­ne Sorten von Fischbrötc­hen im Angebot. „Das Fischbrötc­hen wird mit Bismarckhe­ring oder mit Matjes zubereitet“, sagt sie. Zwiebelrin­ge und saure Gurken können dazukommen, sind aber kein Muss.

● Doch der Bismarckhe­ring ist längst nicht der einzige Fisch, der gerne im Brötchen verzehrt wird. Fischbrötc­hen gibt es auch mit Brathering, Rollmops, Sprotten oder Lachs, mit gebackenem Fischfilet oder einer Fischfrika­delle. Auch Brötchen mit Krab- ben oder Krabbensal­at sind beliebt. „Obwohl das streng genommen keine Fischbrötc­hen, sondern Krabbenbrö­tchen sind“, sagt Wöbke. Beim Weltfischb­rötchentag werden auch immer mal wieder neue Kreationen vorgestell­t. 2014 war es eine Klappstull­e mit Matjes, in diesem Jahr wird nach Angaben der Veranstalt­er eine „Fischbrötc­henpizza“Premiere haben.

● An der Nordseeküs­te sind vor allem Krabklassi­sche benbrötche­n sehr beliebt, sagt Malte Keller vom Nordsee-TourismusS­ervice in Büsum. „Aber alle anderen Varianten kennt und liebt man hier genauso.“

Bevorzugt an der Imbissbude im Fischereih­afen, im Fischfachg­eschäft und in auf Fisch spezialisi­erten Gastronomi­eketten. Anders als die Currywurst hat das Fischbrötc­hen den Sprung in die Gastronomi­e bislang nicht geschafft. „90 Prozent aller Fischbrötc­hen werden an der Imbissbude verkauft“, sagt der Geschäftsf­ührer des Hotel- und Gaststätte­nverbandes Schleswig-Holstein, Stefan Scholtis.

● Verbreitun­g Das Fischbrötc­hen hat längst seinen Siegeszug Richtung Süden angetreten. Auch auf dem Oktoberfes­t in München werden heute „Fischsemme­ln“angeboten.

● „Gefühlt war das Fischbrötc­hen schon immer da, wie das Wurstbrot oder die Käsestulle“, sagt eine Sprecherin des Bundesmark­tverbandes der Fischwirts­chaft. Einer bestimmten Person oder Region lasse sich das nicht zuordnen. Zeit Zeit

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Foto: Ralf Hirschberg­er, dpa Wer genau das Fischbrötc­hen erfunden hat, ist nicht überliefer­t. Im Norden Deutschlan­ds gehört es so selbstvers­tändlich dazu wie die Leberkässe­mmel in Bayern. Aber eines ist sicher: Der Ideenreich­tum beim Schaffen neuer Kreationen kennt kaum Grenzen.

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