Rieser Nachrichten

Sonderprei­s für die Eisengasse 3

Die Bauunterne­hmung Eigner aus Nördlingen erhält für den denkmalpfl­egerischen Umbau des alten Wohn- und Geschäftsh­auses eine besondere Auszeichnu­ng des Bezirks Schwaben

- VON LEONIE JUNGHANNS

Nördlingen Gut 15 Jahre lang standen die Wohnungen in der Eisengasse 3 leer. Lediglich das Erdgeschos­s wurde bis zuletzt für ein einfaches Ladengesch­äft genutzt. Dementspre­chend war auch der Zustand des alten Fachwerkha­uses: vernachläs­sigt und stark sanierungs­bedürftig. Die Nördlinger Bauunterne­hmung Eigner stellte sich im Januar 2015 dieser Mammutaufg­abe und brachte das Gebäude auf Vordermann. Dafür wird sie nun mit einem Denkmalson­derpreis des Bezirks Schwaben ausgezeich­net.

Jedes kleinste Detail muss bei einem denkmalpfl­egerischen Umbau von vornherein in einem Konzept festgelegt und vom Bayerische­n Landesamt für Denkmalpfl­ege sowie dem städtische­n Bauamt abgesegnet sein. „Das reicht von der Sprossenei­nteilung der Fenster bis hin zur Fassadenge­staltung“, erklärt Werner Luther von der Firma Eigner. Selbst die verwendete­n Hölzer werden demnach durch dieselbe Holzart ergänzt.

Ein Bild im Büro des Ingenieurs zeigt die Umbaumaßna­hmen an dem im Jahr 1446 erstmals erwähnten Wohn- und Geschäftsh­aus: Mit ihren grauen Faschen und Lisenen, das sind vereinfach­t gesagt die Rahmen um die Fenster, orientiert sich die Fassade des viergescho­ssigen Gebäudes an Beispielen aus dem 19. Jahrhunder­t. Aus derselben Zeit stammt auch ein historisch­es Vorbild für die heutige Form der Fenster. Noch vorhandene Türen wurden aufgearbei­tet, die Wandputze instandges­etzt.

Auch die Grundrisse der ursprüngli­chen Wohnräume blieben nach alter Vorlage erhalten. Durch zusätzlich­e Wände konnten sie in sechs Eigentumsw­ohnungen abgetrennt werden, die mit ihren Fachwerkwä­nden und stuckbeset­zten Decken für sich sprechen.

Bei den Renovierar­beiten in der Eisengasse setzte die Firma Eigner fast ausschließ­lich auf regionale Un- „Es war uns wichtig, dass wir qualitativ gute Firmen engagieren, die wir kennen“, erläutert Luther. Johannes Hauke vom Nördlinger Ingenieurb­üro Strohm beispielsw­eise kümmerte sich um die Statik des viergescho­ssigen Fachwerkba­us, für die Bauunterne­hmung Eigner war Wolfram Uhl vor Ort.

Bei der Architektu­r für den denk- malpfleger­ischen Umbau in der Eisengasse vertrauten die Verantwort­lichen hingegen auf Diplominge­nieur Niels Pelzer aus Rehau. Pelzer stand der Firma Eigner vor allem in historisch­en Belangen beratend zur Seite und glänzte mit seinem Fachwissen für Baudenkmal­pflege, erklärt Luther. Gemeinsam mit Wolfram Uhl wird der Diplominge­nieur den Denkmalson­derpreis des Beternehme­n. zirks Schwaben am heutigen Samstag in Schloss Höchstädt entgegenne­hmen. Schon einmal hatten sich die Verantwort­lichen mit der Eisengasse 3 für einen Denkmalpre­is beworben. Jedoch ohne Erfolg. Umso mehr freut es Luther, dass der enorme zeitliche Aufwand des Umbaus und die dafür benötigten Sanierungs­kosten in Höhe fast 1,8 Millionen Euro nun anerkannt werden.

 ?? Foto: Julian Würzer/Herzig ?? Für die Sanierung des Gebäudes in der Eisengasse 3 wird die Bauunterne­hmung Eigner am Wochenende mit dem Denkmalson derpreis des Bezirks Schwaben ausgezeich­net.
Foto: Julian Würzer/Herzig Für die Sanierung des Gebäudes in der Eisengasse 3 wird die Bauunterne­hmung Eigner am Wochenende mit dem Denkmalson derpreis des Bezirks Schwaben ausgezeich­net.

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