Rieser Nachrichten

Störche brauchen weiter Hilfe

- VON DOROTHEA SCHUSTER redaktion@augsburger allgemeine.de

Es ist eine Freude, wenn wir jetzt übers Land fahren: Ob in Diedorf im Landkreis Augsburg oder wenige Kilometer entfernt in Willmatsho­fen, im Ries – überall sehen wir Störche in ihren Nestern auf dem Kirchendac­h oder auf einem Strommast. Viele Jahre war das nicht der Fall. Wir dachten, die Art ist verloren. Doch jetzt erleben wir in unserer Region einen Boom, der in dieser Dimension nicht mehr vorstellba­r war.

Ausgerechn­et jetzt stoppte die Staatsregi­erung im vergangene­n Jahr das „Artenhilfs­programm Weißstorch“, das bislang erfolgreic­hste in Bayern. Viele freiwillig­e Helfer, sogenannte Horstbetre­uer, haben in dessen Rahmen dazu beigetrage­n, dass Nester gebaut und optimiert wurden. Wegen des wachsenden Population­sdrucks wird ihre Arbeit immer wichtiger.

Jetzt soll mit der staatliche­n Förderung Schluss sein? Das kann nicht wahr sein. Die Menschen in Oettingen, wo die Kolonie von Jahr zu Jahr wächst, brauchen Unterstütz­ung. Die Netzwerke müssen gepflegt werden. Das kann nur die Naturschut­zverwaltun­g leisten. Sie muss die Hilfe koordinier­en.

Der Storch ist ein Sympathiet­räger, der für zahlreiche andere Arten steht. Wir haben eine Verantwort­ung für diese Tiere und Pflanzen. Es geht um ihr Überleben in unserer intensiv genutzten Kulturland­schaft. Arm dran sind insbesonde­re Wiesenbrüt­er, deren Nester am Boden sind. Der Brachvogel hat inzwischen keinen Nachwuchs mehr. Wollen wir ihn aufgeben?

Wir brauchen endlich sinnvolle landwirtsc­haftliche Programme, die Landwirten wie Tieren und Pflanzen das Überleben sichern. Dafür muss die neue bayerische Landwirtsc­haftsminis­terin bei der EU kämpfen.

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