Rieser Nachrichten

Die Schattense­ite der sonnigen Tage

So schön die Temperatur­en sind: Manche wünschen sich kräftigen Regen

-

Wolnzach/Kürnach Ein Wunsch eint viele Bauern in diesen Tagen: Regen. Der April war in Bayern nach Angaben des Deutschen Wetterdien­stes (DWD) der wärmste seit Beginn der Wetteraufz­eichnungen – der Niederschl­ag blieb oft aus. Das bekommen auch die Landwirte zu spüren, teilweise sind bereits Schäden an den Pflanzen erkennbar. Denn die Reserven aus dem Winter gehen langsam zu Ende. Doch nach Regen sieht es nicht aus: Ein Sprecher des DWD sagte gestern, dass die Woche in Bayern trocken und sommerlich beginne. Bestenfall­s im Allgäu könne es regnen.

So erwarten die Meteorolog­en am heutigen Montag und morgen Temperatur­en um die 25 Grad. Gegen Ende der Woche sei mit mehr Regen und kühleren Temperatur­en von 18 bis 23 Grad zu rechnen, sagte ein DWD-Sprecher. Eine Spätfrostp­eriode zu den sogenannte­n Eisheilige­n sei aber nicht in Sicht.

Schon jetzt habe das warme und trockene Wetter etwa dem Weizen zugesetzt, erklärt Anton Huber, Getreidere­ferent des Bayerische­n Bauernverb­ands (BBV). Das Getreide weise bereits jetzt Schäden auf. Der fehlende Niederschl­ag bereite den Erzeugern mittlerwei­le „ziemlich heftige Probleme“, sagt Huber. „Wir brauchen dringend Regen.“

Nach Berechnung­en des DWD kamen im April im Freistaat nur 25 Liter pro Quadratmet­er vom Himmel, das sind 55 weniger als im Durchschni­tt der Jahre 1961 bis 1990. Und das merke man auch auf dem Feld: „Die Pflanzen wollen wachsen, können aber nicht“, beschreibt es Huber. Dabei seien die Triebe noch gut aus dem Winter gekommen, die intensiven Kältephase­n hätten dem Weizen sogar gutgetan. Ob sich die Trockenhei­t auch auf den Ertrag auswirken wird, wagt der Getreidere­ferent nicht zu sagen. Das werde erst bei der Ernte klar. Und noch sei die Saison nicht verloren, gerade der Raps könne noch viel kompensier­en. Dafür bräuchte es allerdings Niederschl­ag: „Und zwar keinen Gewitterre­gen, sondern Dauerregen, der die Bodenspeic­her auffüllt.“

Für Verbrauche­r hat die Witterung auch etwas Gutes: Der Spargel ist bestens gewachsen. „Es herrscht Überangebo­t“, sagt Peter Strobl, Geschäftsf­ührer des Spargelerz­eugerverba­nds Südbayern. Und das löst einen Teufelskre­is aus: Da zu viel Spargel auf dem Markt ist, würden einige Großhändle­r das Gemüse bunkern, sagt Strobl. Das wiederum mache das Gemüse noch billiger. Deshalb appelliert er: „Unbedingt auf die Frische achten, nicht nur auf den Preis.“Für ein Kilo Spargel der Klasse eins müsse man derzeit sieben bis zehn Euro ausgeben.

 ?? Foto: dpa ?? Nicht nur einen Gewitterre­gen, sondern kräftige Güsse wünschen sich viele Bau ern, weil der Boden trocken ist.
Foto: dpa Nicht nur einen Gewitterre­gen, sondern kräftige Güsse wünschen sich viele Bau ern, weil der Boden trocken ist.

Newspapers in German

Newspapers from Germany