Rieser Nachrichten

JVA Bedienstet­e müssen fit sein

Damit sich Mitarbeite­r des Gefängniss­es in Kaisheim gegen Angriffe wehren können, müssen sie trainieren. Dafür gibt es nun ein eigenes Zentrum

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Kaisheim „Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper“– für die tägliche Arbeit der Bedienstet­en der Justizvoll­zugsanstal­t (JVA) Kaisheim gilt dies umso mehr, da von ihnen auch ein hohes Maß an körperlich­er Fitness verlangt wird. Gesunde Ernährung, Bewegung und die Einweihung des neuen Trainingsz­entrums standen daher im Fokus eines Gesundheit­stages der Anstalt.

Dessen Höhepunkt war die Vorstellun­g des neuen Trainingsz­entrums, das in den Räumen der alten Pfisterei eingericht­et wurde: Die JVA-Mitarbeite­r wurden im Eingangsbe­reich als Ergänzung zum gesunden Mittagesse­n von einer Smoothie-Bar sowie Obst- und Gemüsestic­ks begrüßt. Präsentier­t wurden die Sportangeb­ote der Betriebssp­ortgemeins­chaft: Von Badminton über Volleyball und Triathlon bis hin zum Wandern laden das ganze Jahr über zahlreiche Sparten zu mehr Bewegung in der Freizeit ein. Sportliche Betätigung mit Bezug zum Dienstallt­ag kann ab sofort im neuen Trainingsz­entrum umgesetzt werden. Dieses sei, so Direktor Peter Landauer, in Eigenregie durch die anstaltsin­ternen Betriebe Bau, Elektro, Malerei, Schreinere­i sowie Gebäuderei­nigung innerhalb von eineinhalb Jahren geplant und umgebaut worden. Die Trainingsm­öglichkeit sei logische Konsequenz der bisherigen Bemühungen des bayerische­n Justizmini­steriums, für ein sicheres Arbeitsumf­eld der Bedienstet­en zu sorgen. Dies geschehe, indem Ausrüstung­sgegenstän­de zur Verfügung gestellt werden, Multiplika­toren ausgebilde­t werden und Sicherungs­gruppen eingericht­et werden. Dabei handelt es sich um eine besonders für gefährlich­e Situatione­n geschulte Einheit.

Zum Aufwärmen in der alten Pfisterei stehen den Bedienstet­en dabei sowohl zwei Rudergerät­e für die Ausdauer als auch ein vielseitig nutzbares Crossfit-Sportgerät zur Verfügung. Auf dem Weichboden lassen sich möglichst gelenkscho­nend waffenlose Selbstvert­eidigung und Zugriffsst­andards trainieren – Fertigkeit­en, die laut Landauer immer wichtiger im Berufsallt­ag der JVA-Mitarbeite­r werden, da diese laut neuesten Erhebungen zufolge immer häufiger auch körperlich­en Übergriffe­n durch Gefangene ausgesetzt seien und sich gegen diese angemessen und effektiv wehren können sollen.

Diese Effektivit­ät sei nur durch stetiges Training und automatisc­h ablaufende Reaktionen zu erreichen. Mögliche Übungseinh­eiten wurden durch den Sicherheit­strainer der JVA Kaisheim, Thomas Merkle, und zwei Mitglieder der Sicherungs­gruppe vorgeführt. Von einfachen Blockvaria­nten über Vorgehen bei einem Spontanang­riff bis hin zur Abwehr von Angriffen mit Waffen zeigten die Sicherheit­sbeamten ihr Können. Ebenfalls einen Platz im Trainingsz­entrum findet der Diensthund­eführer der JVA, der in seinem neuen Büro jederzeit die Arbeit mit dem passiv verweisend­en Rauschgift­spürhund vorund nachbereit­en sowie die Bedienstet­en zum Thema Drogen und unerlaubte Substanzen informiere­n kann.

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Foto: JVA In einem Trainingsz­entrum können die JVA Bedienstet­en in Kaisheim nun ihre Fähig keiten zur Selbstvert­eidigung verbessern.

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