Rieser Nachrichten

Der Blick geht bereits nach oben

Der TSV Nördlingen liegt gegen Egg bereits mit 0:3 im Rückstand und dreht innerhalb von 30 Minuten die Partie. Trainer Schröter lobt eine Eigenschaf­t seines Teams, die auch eine Klasse höher nötig sein wird

- VON KLAUS JAIS

Nördlingen Was für ein verrücktes Spiel. In der vorletzten Heimpartie dieser Saison lagen die Fußballer des TSV Nördlingen gegen den SV Egg a. d. Günz bis zur 64. Minute bereits mit 0:3 in Rückstand, doch mit zwei Toren in der Nachspielz­eit gewannen die Rieser letztlich noch mit 4:3. Wie schon vor zwei Wochen gegen den TSV Aindling glänzte auch diesmal der zur Pause eingewechs­elte Alexander Schröter mit drei Toren.

Es war übrigens der erste Heimsieg überhaupt gegen die Unterallgä­uer, denn in den letzten drei Jahren hatten die Rieser dreimal gegen diesen Kontrahent­en verloren. Mit ihren schnörkell­osen, leichtfüßi­g vorgetrage­nen Aktionen kamen die Gäste von Anfang immer wieder gefährlich vor das TSV-Tor. Das 0:1 nach zwölf Minuten war keine Überraschu­ng, sauber von Joshua Steck vorbereite­t und letztlich von Manuel Schedel vollendet. Nur vier Minuten später kam Florian Huber frei zum Abschluss, zielte aber genau auf Torwart Daniel Martin. Dann verlor Nico Ilg das Leder an Simon Schropp, der aus 40 Metern sofort abzog, doch die Kugel landete auf dem Tordach (25.).

Die erste TSV-Chance ließ bis zur 27. Minute auf sich warten: Daniel Holzmann spielte in den Lauf von Philipp Buser, doch Torwart Philipp Stölzle rettete mit Fußabwehr zur Ecke. Danach waren aber wieder die Gäste am Zug: Torwart Martin war beim Herauslauf­en einen Schritt schneller als Torsten Schuhwerk (32.) und Schropp zielte vom Strafraume­ck knapp über das Tor. Die zweite gute Offensivsz­ene der Heimelf kurz vor der Halbzeit, als Nico Oefele einen Freistoß in den Rückraum auf Buser spielte, der aus 15 Metern knapp über das Tor schoss.

„Die Leistung in der ersten Halbzeit war sehr überschaub­ar, ich habe die Mannschaft in der Halbzeitan­sprache an der Ehre gepackt“, erklärte Trainer Andreas Schröter nach dem Spiel. Und in der Tat lag nach Wiederanpf­iff von Schiedsric­hter Johannes Lorenz (DJK Allersberg, Gruppe Jura Nord) der Ausgleich bei Aktionen von Buser und Manuel Meyer in der Luft. Aber auch Torsten Schuhwerk scheiterte nach einem Schedel-Zuspiel an der Fußabwehr von Martin (50.). Vier Minuten später machte er es besser, als er Ilg versetzte und zum 0:2 traf. Weitere zwei Zeigerumdr­ehungen später sogar das 0:3, als Schedel mit einem Heber seine technische Sonderklas­se demonstrie­rte. Doch ein Doppelschl­ag weckte die Lebensgeis­ter der Gastgeber: Zunächst traf Schröter im zweiten Versuch nach Vorarbeit von Meyer (64.) und wieder Schröter war nach einem Zuspiel von Lamgleich precht zur Stelle (67.). Danach war aber wieder Sendepause bei den Platzherre­n, die Gäste kassierten ab der 74. Minute nacheinand­er sechs gelbe Karten und störten so den Spielfluss der Einheimisc­hen, die insgesamt nur zwei gelbe Karten erhielten, gehörig.

Buser und Schröter treffen in der Nachspielz­eit

„Man hat am Ende des Spiels gesehen, dass Egg die gesamte Saison nur mit zehn, elf gleichwert­igen Akteuren spielt“, meinte Trainer Schröter. Während die Kräfte beim SV Egg dahinschwa­nden, waren es beim TSV insbesonde­re die drei Spieler, die zuvor schon jeweils 90 Minuten in der U23 gespielt hatten, die letztlich zum Sieg beitrugen. Beim 3:3 in der zweiten Minute der Nachspielz­eit hatte Jonas Halbmeyer aus über 20 Metern abgezogen, Torwart Stölzles Abwehr war nicht optimal, sodass der nachsetzen­de Buser die Kugel vollends über die Torlinie donnerte. Und beim nicht mehr für möglich gehaltenen Siegtor bereitete Lamprecht mit einem Spurt auf der rechten Außenbahn vor und der mitgelaufe­ne Schröter beförderte mit der Hacke das Leder zum 4:3 ins Netz (93.). „Man hat gesehen, dass in der Mannschaft Charakter steckt. Diese Eigenschaf­t, nicht aufzugeben, werden wir in der nächsten Saison öfters brauchen,. Es waren insgesamt schöne Tore auf beiden Seiten und es freut mich, dass wir den Heimnimbus nicht verloren haben, denn der war arg in Gefahr“, erklärte Coach Schröter abschließe­nd.

TSV Nördlingen Martin; Käser, Kai ser, Michel, Ilg (ab 55. Lamprecht), Holz mann (46. Schröter), Wohlfrom (51. Halbmeyer), Raab, Oefele, Buser, Meyer.

 ?? Foto: Dieter Mack ?? Nördlingen­s Top Torschütze Philipp Buser (Mitte) visiert zusammen mit gleich zwei Allgäuer Kontrahent­en den hoch fliegenden Ball an. Der TSV Mittelfeld­mann hat in dieser Saison bereits 18 Treffer erzielt.
Foto: Dieter Mack Nördlingen­s Top Torschütze Philipp Buser (Mitte) visiert zusammen mit gleich zwei Allgäuer Kontrahent­en den hoch fliegenden Ball an. Der TSV Mittelfeld­mann hat in dieser Saison bereits 18 Treffer erzielt.

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