Jugendliche sollen sich Politik öffnen
Kreisjugendring hat das Thema heuer als Schwerpunkt. Warum sich die Sanierung des Zeltplatzes bei Tapfheim weiter verzögert
Landkreis Das Jahr 2018 steht für den Kreisjugendring Donau-Ries ganz im Zeichen der Politik. Mehrere Veranstaltungen sind heuer geplant, um den Jugendlichen das Thema näher zu bringen und einer möglichen Verdrossenheit vorzubeugen. Ein ganz besonderes Format, das im Rahmen der Vollversammlung vorgestellt wurde, ist der „Kitchen Talk“, der am 20. September in der Mittelschule Harburg stattfindet. Dabei kochen Jugendliche gemeinsam mit Politikern aus der Region und haben die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich zu unterhalten. Außerdem ist im Oktober, kurz vor der Landtagswahl, eine U-18-Wahl im Landkreis geplant.
Eine solche fand bereits bei der Bundestagswahl statt – mit ähnlichen Ergebnissen wie bei der tatsächlichen Wahl. So öffnen am 5. Oktober für die Jugendlichen, die noch nicht volljährig sind, erneut die Wahllokale.
Ein weiteres Projekt, das in diesem Jahr abermals auf der Agenda steht, ist der Zeltplatz in Tapfheim. Thomas Krepkowski, der bei den Neuwahlen nicht mehr kandidierte (wir berichteten), sprach davon, dass das „hoffentlich kein Ewigkeitsprojekt“werde. Bereits im vergangenen Jahr hätte hier ein weiteres Sanitärgebäude entstehen sollen, ebenso ist der Bau eines weiteren Pavillons geplant. Für Probleme sorgt aktuell aber die dortige Kläranlage. Der Zeltplatz ist nicht an die Anlage der Gemeinde Tapfheim angeschlossen, sondern hat eine eigene. Die kann aber die geforderten Werte derzeit nicht liefern. „Da muss noch nachgebessert werden“, sagte Krepkowski, der das Projekt weiterhin begleiten will, auch wenn er nun nicht mehr dem Vorstand angehört. „Die Planungen stehen, auch die Finanzierung war gesichert. Jetzt, durch die Kläranlage, wird es ein wenig teurer.“Doch die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass heuer noch etwas geschieht.
Die Verzögerungen beim Zeltplatz sorgten auch dafür, dass der Finanzhaushalt für 2017 geringer ausfiel, als die Planungen vorgesehen hatten. Mit rund 6200 Euro wies der letztlich ein Minus auf, das mit Betriebsmittelrücklagen kompensiert werden musste. Dadurch schrumpfen diese auf knapp 13000 Euro. Vom Bayerischen Jugendring werden circa 30 000 Euro Rücklagen empfohlen. „Unbedingtes Ziel sollte es sein, die Betriebsmittelrücklage wieder in Richtung empfohlener Mindesthöhe zu bringen“, heißt es dazu im Kassenprüfungsbericht. Weitere 20000 Euro sind zwar zurückgelegt, aber bereits für den Zeltplatz eingeplant. Knapp 4000 Euro bleiben aus dem vergangenen Jahr noch als Förderung für Jugendgruppen übrig. Auf der Veranstaltung wurde auch diskutiert, ob man die Frist für das Beantragen von Fördermitteln verlängern sollte, sodass dies rückwirkend auf das Kalenderjahr möglich wäre, beziehungsweise bis spätestens 31. März des Folgejahres. Aktuell liegt die Frist noch bei zehn Wochen nach Durchführung der Aktivität. Letztlich entschied sich die Vollversammlung aber deutlich dafür, die Fristen nicht zu verändern und sah es als ausreichend an, in zehn Wochen den Antrag zu stellen.
Zum Schluss der Versammlung, bei der Thomas Krepkowski von den Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle zur Entspannung mit einem Cocktail in den Liegestuhl verfrachtet wurde, überreichte der scheidende Vorsitzende den Mitgliedern des neuen Vorstandsteams einen sehr sauren Kaugummi. „Es werden saure Zeiten auf Euch zukommen. Aber dann denkt immer daran, dass dieser Kaugummi noch saurer ist und ihr den auch überstanden habt“, sagte er.