Beim Meister ist die Luft raus
Der TSV Nördlingen kassiert beim Nachholspiel in Kaufbeuren die höchste Saisonniederlage. Dabei trifft der Torjäger der Allgäuer gleich dreimal
Nördlingen Die höchste Saisonniederlage musste Landesligist TSV Nördlingen beim Nachholspiel bei der SpVgg Kaufbeuren hinnehmen: 2:5 unterlagen die Rieser, die damit in den letzten beiden Spielen insgesamt acht Gegentore kassierten.
„Mir ist heute nochmals bewusst geworden, dass wir in der laufenden Runde wirklich wenig Verletzte hatten. Man hat auch gesehen, wie wichtig der derzeit fehlende Innenverteidiger Nico Schmidt für die Stabilität der Abwehr ist“, merkte TSV-Trainer Andreas Schröter an, der zu den Passagieren gehörte, die während der Fahrt „aufgelesen“wurden. Insgesamt drei Stationen musste Busfahrer Uwe Halbmeyer ansteuern. Dieser Umstand und zähflüssiger Verkehr durch Augsburg sorgten dafür, dass der TSVTross erst 30 Minuten vor Spielbeginn in Kaufbeuren eintraf.
Schiedsrichter Andreas Hummel (Betzigau) pfiff die Partie vor 75 Zuschauern (davon fast die Hälfte aus dem Ries) deshalb mit einer viertelstündigen Verspätung an. Diesen Umständen mag das frühe 1:0 geschuldet sein, als Stefan Meisel vorbereitete und der freistehende Michael Uhrmann mit einem Flachschuss neben dem Pfosten sein erstes Saisontor feiern durfte (3.). Die Gäste hielten dagegen: Der Schlenzer von Nico Oefele aus 17 Metern wurde eine sichere Beute von Torwart Frank Schmitt (6.), der sich dann beim Schiedsrichterassistenten bedanken durfte, der bei einem Rückpass von Manuel Meyer auf Philipp Buser die Fahne oben hatte und so dem regulären 1:1 die Anerkennung nahm (13.). Der Referée duldete keinen Widerspruch, was im weiteren Verlauf der ersten Hälfte Jonas Halbmeyer und Meyer bei gelben Karten zu spüren bekamen. Erst nach 33 Minuten die zweite SVK-Chance, als Meisel das Zuspiel von Uhrmann abnahm, aber Florian Lamprecht das Leder am Überschreiten der Torlinie hinderte. Lamprecht war auch in der Offensive aktiv, doch seine Flanke köpfte Buser aus 16 Metern knapp vorbei. In der 41. Minute zeigte Meisel erstmals seine Torjägerqualitäten, als er fast von der Eckfahne quer zum Strafraum lief und ihn niemand am noch abgefälschten Schuss hinderte. Doch nur eine Minute später das Anschlusstor durch einen Kopfball von Meyer aus fünf Metern nach einer exakten Lamprecht-Flanke. Für Lamprecht war zur Halbzeit das Spiel beendet, da er sich bei einem Sturz eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen hatte.
Die ersten 20 Minuten nach Wiederanpfiff machten die Gäste Druck, doch nur eine Schusschance von Jannik Gottwald war die Ausbeute. Mit einem Doppelschlag beendeten die Gastgeber die Hoffnungen der Gäste: Zunächst überwand Uhrmann mit einem gekonnten Heber aus 15 Metern Torwart Martin (65.) und dann war Meisel nach einem Zuspiel von Lukas Greif schneller am Ball als Nico Ilg, der auch beim 3:1 nur die Hacken des Torschützen sah. Zwischen diesen beiden Toren hatte Torwart Schmitt einen Flachschuss von Buser um den Pfosten gedreht und diese Ecke köpfte Felix Käser knapp vorbei.
Auch nach dem 4:1 bestimmten die Rieser das Spiel: Ein Freistoß von Meyer hatte die optimale Flughöhe für den Torwart (70.), Oefele kam um ein Haar zum Abschluss (74.) und Käser köpfte einen Meyer-Freistoß vorbei. In der 86. Minute wurde das stete Anrennen mit dem zweiten Tor belohnt. Nach einer Ballstafette über Adrian Stim- pfle, Oefele und Matus Mozol stand Halbmeyer frei vor dem Torwart. Doch es war nicht der Endstand, denn Meisel gelang gegen die unsortierte Abwehr noch sein 22. Saisontor.
„Wir haben in den letzten Spielen einiges liegen gelassen, deshalb war ich heute auch richtig laut in der Ansprache. Ich habe versucht, es auf die Motivationsschiene zu machen und es hat funktioniert. Ich bin heute sehr zufrieden, weil wir viele Tore herausgespielt haben. Immer als der Druck der Gäste am größten war, haben wir ein Tor erzielt“, erklärte Christian Möller, der Trainer der SpVgg Kaufbeuren.
TSV Nördlingen Daniel Martin; Felix Käser, Andreas Kaiser (63. Adrian Stim pfle), Florian Lamprecht (46. Nico Ilg), Manuel Meyer, Nico Oefele, Stefan Raab, Jannik Gottwald (80. Julian Wüstner), Pa trick Michel, Jonas Halbmeyer, Philipp Buser.