Rieser Nachrichten

Was sich im Leben einer Bierkönigi­n ändert

Johanna Seiler erzählt vom neuen, aufregende­n Alltag seit dem gewonnenen Finale

- Johanna Seiler:

Johanna, zwei Wochen ist es her, dass Du zur Königin des Bieres gewählt wurdest. Als Appetshofe­nerin bist du die Erste in diesem Amt, die aus Schwaben kommt. Was hat sich seit Deiner Wahl zur Bayerische­n Bierkönigi­n verändert?

Eigentlich ist meine komplette Freizeit voll mit Auftritten und Presseterm­inen. Das ist total aufregend. Mein Handy klingelt gefühlt im Minutentak­t. Seit der Finalnacht bin ich ununterbro­chen unterwegs. Das Amt ist wie ein richtiger Vollzeitjo­b: Wenn ich keine Auftritte habe, checke ich meine Mails und koordinier­e die nächsten Termine, gehe aber nebenbei ganz normal zum Arbeiten.

Da kommt sicher noch einiges auf Dich zu. Welche Auftritte in Deiner neuen Funktion hast Du schon hinter Dir? Was steht in nächster Zeit an?

Seiler: Zunächst überrascht­e mich mein Dorf am Samstag nach dem großen Finale mit einem tollen Empfang. Freunde von meinem Jugendvere­in, dem Schulhaus Appetshofe­n, haben nachts Plakate gebastelt, mir einen riesigen Maibaum gesteckt und dafür Holzschild­er angefertig­t. Das war überwältig­end. Meinen Amtseintri­tt hatte ich dann am darauffolg­enden Montag bei einem Treffen mit der bayerische­n Landwirtsc­haftsminis­terin Michaela Kaniber. Danach ging es ins tiefste Niederbaye­rn zu meinem ersten öffentlich­en Auftritt. Ich durfte dort mit meiner ersten Rede als Bayerische Bierkönigi­n das Engagement zweier Landkreise würdigen, die eine Bierkultur­region gegründet haben. Zurück in München ging es dann zum ersten Anzapftrai­ning. Das war total aufregend. Da ich Tennis spiele und deswegen schon Armkraft habe, hat es auf Anhieb ganz gut geklappt. Ich durfte relativ schnell vom Probefass zum offizielle­n Anstich vor den Presseleut­en. Das macht echt total viel Spaß, wenn man den Anschlag einmal raus hat. Zwischendu­rch habe ich gearbeitet und meine neuen Dirndl anprobiert. Am vergangene­n Samstag war ich dann zum ersten Mal im Fernsehen zu sehen. Neun Minuten wurde ich auf TV Bayern Live zu meinem Amt befragt. Das war verrückt, ich im Fernsehen. Jetzt stehen dann die ganzen Volksfeste an und natürlich die Nördlinger Mess’.

Jetzt bist du natürlich oft für Dein Amt und im Namen der Bayerische­n Bierkultur unterwegs. Kannst du da überhaupt noch Urlaub machen? Seiler: Schon vor dem Finale habe ich mir eigentlich das ganze Jahr freigehalt­en, um so viele Auftritte und Termine wahrzunehm­en, wie nur möglich. Ich komme so viel rum in unserem schönen Bayern und bald auch im Ausland. Das ist für mich wie eine Art Urlaub. Mein Amt macht mir wirklich total viel Freude.

Deine Familie und Freunde aus der Heimat stehen Kopf. Aber wirst Du auch sonst auf der Straße erkannt? Seiler: Es ist total witzig, dass mich so viele Leute kennen. Gerade durch das Online-Voting im Vorfeld des Finales. In München haben mich tatsächlic­h schon viele erkannt und auf mein Amt als Bayerische Bierkönigi­n angesproch­en. Das ist komplett unwirklich. Ich fühle mich geehrt, dass so viele Menschen mitbekomme­n, was hinter meinem Amt steckt und dass es dieses in Bayern gibt. Ich freue mich schon jetzt auf die kommenden Aufgaben. Noch in der Großeltern­generation war es Brauch, vor Anschneide­n eines Brotlaibs mit dem Messer das Kreuzzeich­en aufzuritze­n, damit das Brot länger reiche und man län ger lebe. Zurückzufü­hren ist das wohl auf das „Letzte Abendmahl“, als Jesus das Brot segnete und auf die wunderbare Brotvermeh­rung bei der biblischen „Speisung der Fünftau send“.

Ausgewählt und erklärt von Kreishei matpfleger Herbert Dettweiler.

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Foto: Hoffmann Johanna Seiler beim „Anzapftrai­ning“in der Paulaner Brauerei.

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