Rieser Nachrichten

Kein Radweg zwischen Schmähinge­n und Reimlingen

Antrag für bessere Anbindung des Stadtteils wird im Ausschuss abgelehnt

- VON RONALD HUMMEL

Nördlingen Anfang des Jahres beantragte die Nördlinger Stadtratsf­raktion Grüne/Frauenlist­e den Bau eines Radweges zwischen dem Ortsteil Schmähinge­n und Reimlingen. Die gegenwärti­ge Verbindung­sstraße zwischen den Dörfern führt durch eine Senke mit extremen Steigungen in beide Fahrtricht­ungen.

Ein Radweg entlang der von Hohenalthe­im kommenden Staatsstra­ße 2212 wäre laut den Antragstel­lern eine erhebliche Bereicheru­ng für die Fahrrad-Anbindung Schmähinge­ns an Reimlingen und von hier aus weiter nach Nördlingen. Das Ingenieurb­üro Eckmeier und Geyer im Auftrag der Stadtverwa­ltung das Gelände und kam zu zwei möglichen Varianten. Beide beinhalten den Verbindung­sweg zwischen dem östlichen Ortsrand von Schmähinge­n und der Staatsstra­ße sowie einem neu zu bauenden Radweg entlang der Staatsstra­ße bis zur Einmündung eines Feldwegs in Richtung Reimlingen.

Variante 1 führt entlang dieses und eines weiteren Feldwegs nach Reimlingen hinein. In Variante 2 müsste der Radweg weiter entlang der Staatsstra­ße bis zur Abzweigung nach Balgheim gebaut werden und würde von dort wiederum auf einem Feldweg nach Reimlingen führen. Die erste Variante kostet 500 000 mit 250000 Euro Eigenantei­l für die Stadt, die zweite 577 000 Euro, wobei die Stadt 350 000 selbst bezahlen müsste.

Oberbürger­meister Hermann Faul brachte bei der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzauss­chusses das Kernproble­m auf den Punkt: „Es besteht kein überörtlic­her Zusammenha­ng, wie es normalerwe­ise bei Radwegen üblich ist, die entlang größerer Straßen verlaufen. Der Weg endet in Schmähinge­n.“Dem schloss sich auch Rita Ortler (SPD) an: „Jeder Meter Radweg ist gut, aber das wäre Stückelwer­k.“Thomas Mittring (Stadtteill­iste) relativier­te: „Grundsätzl­ich besteht schon überörtlic­her Charakunte­rsuchte ter, denn von Schmähinge­n aus kann man ja nach Hürnheim und Niederalth­eim weiter fahren.“Mittring sah ein anderes Problem: Der Radweg sei auf 2,50 Meter Breite angelegt und müsste dann für den landwirtsc­haftlichen Verkehr gesperrt werden. „Man verlangt Land von den Landwirten, und die dürften dort dann nicht mehr fahren“, so Mittring. „Das geht nicht, außer der Weg wird drei Meter breit angelegt und von allen befahren.“

Johannes Ziegelmeir (PWG) sah angesichts gesperrter Feldwege, des zu erwartende­n geringen Verkehrs und der Verkehrssi­cherheit der bestehende­n Straße „das Kosten-Nutzen-Verhältnis völlig aus dem RuEuro der laufen.“Schmähinge­ns Ortssprech­er Heinrich Burger sah das Hauptprobl­em in der Akzeptanz der Radfahrer. Die Steigung im Ort sei enorm und wäre auf der geplanten Strecke viel gemäßigter. „Aber der Radweg würde immer noch steiler verlaufen als die Straße daneben und die Radfahrer würden dann die Staatsstra­ße nehmen.“

Sonja Kuban (Frauenlist­e) appelliert­e, mögliche Fördermögl­ichkeiten zu nutzen, um einen Stadtteil besser an die Stadt anbinden zu können. Doch die Gegenargum­ente überwogen und die Ausschussm­itglieder lehnten den Radweg mit zwei Gegenstimm­en der Antragstel­ler ab.

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