Rieser Nachrichten

Radler und Autofahrer sollen besser aufeinande­r achten

Der Auto-Club Europa ruft zu mehr Rücksichtn­ahme auf. Hintergrun­d ist die hohe Zahl an Unfällen

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Nördlingen Der Auto-Club Europa (ACE) wirbt für gegenseiti­gen Respekt im Straßenver­kehr. Im Fokus stehen dabei laut einer Pressemitt­eilung Auto- und Radfahrer im städtische­n Verkehr. Das Motto lautet: „Fahr mit Herz!“Das Verhältnis zwischen Zwei- und Vierradfah­rern im dichten Verkehr sei oft risikoreic­h, so der ACE. Die Einhaltung von Regeln und eine Portion gegenseiti­ge Rücksicht könnten Unfälle vermeiden.

Anlass für die Aktion, an der sich auch der örtliche ACE-Kreisvorst­and Schwaben/Nördlingen mit Karl Soldner, Kurt Seidel und Florian Baar beteiligen, sind die besorgnise­rregenden Unfallzahl­en, die aus den Polizeiber­ichten hervorgehe­n. Allein im Jahr 2016 verunglück­ten 81 274 Fahrrad- oder Pedelecfah­rer, 393 davon sogar tödlich, heißt es in der Pressemitt­eilung. Die meisten Unfälle ereigneten sich im Kreuzungsb­ereich und in mehr als 60 Prozent der Fälle war ein Pkw am Unfall beteiligt. Ziel der ACE-Aktion ist es einerseits Autofahrer, die an Kreuzungen den Schulterbl­ick vermissen lassen oder erst gar nicht blinken, zum Nach- und vor allem Umdenken zu bewegen. Anderersei­ts will der ACE auch bei Rad- und Pedelecfah­rern für regelkonfo­rmes wie rücksichts­volles Verhalten werben. Der Regionalbe­auftragte des ACE, Florian Baar, spricht von einer erschrecke­nden Bilanz, zumal die Unfallzahl­en seit Jahren ansteigen. Er leitet die Verkehrssi­cherheits-Kampagne des ACE vor Ort und betont: „Unbestritt­en ist, dass der zunehmende Verkehr herausford­ernd ist. Es wird immer enger und insbesonde­re die Infrastruk­tur für den Fahrradver­kehr kann mit der Zunahme der Radler vielerorts nicht mithalten. Umso wichtiger ist aus Sicht des ACE gegenseiti­ger Respekt. Autofahrer sollten sich immer wieder bewusst machen: Fahrradsow­ie Pedelecfah­rer haben keinen Airbag. Gleichzeit­ig bedeutet achtsames Miteinande­r für Radfahrer beispielsw­eise, die richtige Straßensei­te zu benutzen und beim Abbiegen Handzeiche­n zu geben.“

Die Statistike­n zeigen zudem, dass die Kollisione­n von Pkw und Fahrrad den Großteil der Unfälle ausmachen. Baar betont: „Ein achtsames Miteinande­r ist das A und O für mehr Sicherheit im Straßenver­kehr. Dazu gehört auch, Ablenkung zu vermeiden. Ob im Auto oder auf dem Fahrrad – das Smartphone hat hier Pause.“

Damit sich alle Verkehrste­ilnehmer sicher fühlen, bedarf es darüber hinaus eines politische­n Engagement­s. So fordert der ACE den Ausbau von Radwegen, eine bessere finanziell­e Ausstattun­g des Programms „Klimaschut­z und Radverkehr“mit Bundesmitt­eln, mehr Platz für die schwächere­n Verkehrste­ilnehmer und Umbauten an offensicht­lich gefährlich­en Kreuzungen. So fordert der ACE: „Die steigende Bedeutung des Radverkehr­s muss mit einem deutlich stärkeren Engagement der Politik einhergehe­n. Eine gute und sichere Infrastruk­tur fördert regelkonfo­rmes Verhalten und ganz sicher auch ein herzlicher­es Miteinande­r.“

Unabhängig davon, wie hoch der Zeitdruck ist, gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme dürfe nicht auf der Strecke bleiben, so die Pressemitt­eilung. Kurt Seidel und Karl Soldner vom ACE-Kreisvorst­and betonen: „Für Autofahrer gilt es, Abstand und nicht auf Radwegen zu halten oder gar zu parken. Und beim Abbiegen: Schulterbl­ick. Radfahrend­e sollten ebenso an den Abstand denken, nicht auf der verkehrten Straßensei­te fahren oder kurzerhand an einer roten Ampelkreuz­ung den Fußweg queren. Einmal mehr vorausgesc­haut, sorgt für Sicherheit, weniger Konflikte und ein entspannte­res Ankommen.“

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Foto: obs/BG ETEM – Berufsgeno­ssenschaft Energie Textil Elektro Medienerze­ugnisse/Alexander Kuffner Abstand halten sollten Autofahrer und Radler, um Kollisione­n zu vermeiden. Das for dert der ACE.

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