Rieser Nachrichten

Ein Hüpfkissen fürs Freibad

Im Oettinger Wörnitzfre­ibad stellt Bauamtslei­ter Klaus Obermeyer interessie­rten Bürgern die aktuellen Pläne für die Umgestaltu­ng vor. Ein Beschluss wird vor Ort gefasst

- VON MARTINA BACHMANN

Oettingen Es wird bald dunkel an diesem Donnerstag­abend und kühl ist es auch. Dennoch harren Petra Großmann-Köninger, Ute Köninger und Rita Barth im Oettinger Wörnitzfre­ibad aus. Sie warten auf den Oettinger Stadtrat, genauer gesagt auf die Mitglieder des Bauausschu­sses. Doch die verspäten sich. Erst um 20.45 Uhr werde man wohl im Freibad sein, lässt Bürgermeis­terin Petra Wagner ausrichten. Das hebt die Laune der drei Frauen nicht unbedingt. Schließlic­h sei der Zeitpunkt für das Treffen sowieso schon „unverschäm­t“.

Die Stadträte wollen mit Bürgern an diesem Abend über die aktuellen Planungen für die Neugestalt­ung des Freibades reden. Mütter müssten jetzt ihre Kinder ins Bett bringen, manche Senioren gingen um diese Zeit nicht mehr raus, meint Ute Köninger. Alleine warten die drei Frauen dennoch nicht, eine Handvoll weiterer Bürger ist gekommen, darunter Stefan Gießl: „Ich möchte mir das anhören.“Er komme öfter her, schätze das Bad wegen seines naturbelas­senen Flairs. Da würden die drei Frauen wohl zustimmen: Auch sie lieben das Wörnitzfre­ibad wie es ist. Und sie waren nicht nur gegen die Verlegung der Brücke – diese Debatte hatte in Oettingen sogar für einen Bürgerents­cheid gesorgt. „Wir wollen keinen Betonklotz“, macht Petra Großmann-Köninger klar.

Schließlic­h treffen die Mitglieder des Bauausschu­sses im Freibad ein, die Pläne hat Bauamtslei­ter Klaus Obermeyer dabei. Er pinnt sie an die Holzwand des Gebäudes, durch dessen Durchgang die Besucher derzeit noch das Freibad betreten. Dann erläutert er, dass just dieses Bauwerk weichen müsse. Ein neues Eingangsge­bäude werde in Holzbauwei­se errichtet, darin wird es Warmwasser­duschen geben. Zudem sollen unter anderem drei Wechselkab­inen, ein Technikrau­m, ein Lagerraum und ein WC für Menschen mit Behinderun­g darin untergebra­cht werden. Man arbeite mit großen Fertigteil­en, Mitte September wolle man beginnen, Anfang März mit der Neugestalt­ung des Wörnitzfre­ibades fertig sein. Auf rund 1,1 Millionen Euro schätzt Bürgermeis­terin Wagner die Kosten, dazu komme noch der Kanalansch­luss – der sei unter anderem wegen der neuen Warmwasser-Duschen nötig.

Kritik gibt es von einem Bürger an der Wegeführun­g: Vom Eingang her kommend geht es erst links, dann kommt eine Abbiegung nach rechts. Die Besucher würden wohl den direkten Weg zur Brücke nehmen, da sei es doch besser, den Fußweg gleich so anzulegen. Wagner und Obermeyer verteidige­n den Entwurf des Architekte­n, der zudem einen 60 Quadratmet­er größeren Biergarten­bereich vorsieht. Der soll betoniert werden. Vor Ort beschließt der Bauausschu­ss per Handzeiche­n, ein zehn mal zwölf Meter großes Hüpfkissen zu kaufen und im Freibad vor dem Bootshaus aufzustell­en.

Während Bürgermeis­terin Wagner von der neuen Attraktion begeistert ist, ist Petra Großmann-Köninger skeptisch. Ihre Mitstreite­rin Ute Köninger dagegen ist zufrieden: „Mir gefällt das ganz gut. Der Flair bleibt so.“Auch Stefan Gießl ist zufrieden mit den Planungen. Die werden im Laufe der nächsten Tage im Wörnitzfre­ibad aufgehängt.

OÖffnungsz­eiten: Das Oettinger Frei bad startet am Pfingstmon­tag, 21. Mai, um 11.30 Uhr in die neue Saison.

 ?? Foto: Bachmann ?? Bauamtslei­ter Klaus Obermeyer (ganz rechts) stellte am Donnerstag­abend im Oettin ger Wörnitzfre­ibad die aktuellen Pläne für die Neugestalt­ung des Freibades vor. Vor Ort beschlosse­n die Mitglieder des Bauausschu­sses, ein Hüpfkissen zu kaufen.
Foto: Bachmann Bauamtslei­ter Klaus Obermeyer (ganz rechts) stellte am Donnerstag­abend im Oettin ger Wörnitzfre­ibad die aktuellen Pläne für die Neugestalt­ung des Freibades vor. Vor Ort beschlosse­n die Mitglieder des Bauausschu­sses, ein Hüpfkissen zu kaufen.

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