Schmunzeln und träumen
Der Gesangverein Hainsfarth gibt in der Synagoge ein Frühlingskonzert. Es ist nicht das einzige Ensemble, das die Besucher begeistert
Hainsfarth Mit Musik kann man bekannterweise lachen und weinen. Jegliche Erfahrungen des Menschen lassen sich mit ihr ausdrücken. Dies spiegelte sich auch im Frühlingskonzert des Gesangvereins Hainsfarth wieder, das er zusammen mit anderen Chören und Musikern in der voll besetzten ehemaligen Synagoge in Hainsfarth veranstaltete.
Zur Eröffnung zogen die Gastgeber mit dem Kanon „Haschivenu“(„Geleite uns Herr“) in die Synagoge ein und verdeutlichten damit die Spiritualität des Konzertraumes. Auch die weiteren Lieder richteten den „Blick nach oben“, wenn symbolisch „die Sonne hinter die Berge zieht“beziehungsweise „dos Kelbl“zur Schlachtbank geführt wird – als Bild für das Schicksal der Juden im Dritten Reich. Mit dem „Halleluja“von L. Cohen beendete der Gesangverein Hainsfarth seinen ersten Block.
Anschließend bot der Gesangverein Mönchsdeggingen mit seinen Dirigentinnen Gerda Gröninger und Birgit Hertle nach seinem Eröffnungsstück „Intrada a capella“ein buntes Programm mit dem Volkslied „Viele verachten die edele Musik“, dem Spiritual „Let my light shine bright“, der Ballade von Hubert von Goisern „Weit, weit weg“und den Rhythmen „Dumdua“.
Erstmals wirkten die „Riesharmoniker“, das Akkordeonorchester aus Megesheim unter Leitung von Wolfgang Mayer mit und bereicherten den Abend mit ihren Musikstücken. Sie ließen die Herzen der Zuhörer mit dem Beatles-Medley „Yeah, Yeah, Yeah“und dem Song „Tangled up in Havana“höher schlagen, versetzten sie emotional in eine „Morgenstimmung“und brachten sie zum Träumen („Böhmischer Traum“).
Eine weitere Premiere war der Auftritt des Gesangvereins Leutershausen mit seiner Chorleiterin Karin Grüner. Durch seine Volkslieder stimmte der Chor die Anwesenden auf das „schöne Frankenland“und den „lieblichen Mai“ein und forderte sie gleichsam zum Singen („Mein Mund, der singet“) und Wandern („Mich brennt’s in meinen Reiseschuhn“) auf. Nach ihrem Abschlusslied/-wunsch „Überall soll Friede sein“verzauberte Franziska Jörg als Pianistin mit ihrem Solostück „Nuvole Bianche“die Zuhörer. Der Gesangverein Hainsfarth rundete das Konzert mit bewegten Rhythmen ab. Beim Lied „Der Löwe schläft heut nacht“begleitete Annika Beck die Sänger auf der „Buschtrommel“.
Flott ging es dann weiter mit dem „Jäger, der aus dem Wald läuft“und der Polka „Leichtes Blut“von Johann Strauß Sohn. Durch das Programm führte in seiner bekannten humorvollen Art Toni Bürzle. Nachdem der Vorsitzende Josef Nagel sich bei den Mitwirkenden und vor allem bei der Chorleiterin des Vereins, Christine Bayer, bedankt hatte, endete das Konzert mit einem gemeinsamen Abschlusslied und lang anhaltenden Beifall.