Rieser Nachrichten

Ein Schritt zu mehr Glück im Beruf

Wieso man bleiben lassen sollte, was keinen großen Wert mehr bringt

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Da flattert eine Anfrage herein: Ich soll ein Seminar halten. Auf einem Kreuzfahrt­schiff. Eine sehr attraktive Anfrage. Was mache ich? Klar, ich sage: Nein! Warum? Weil ich schon vor einigen Jahren beschlosse­n habe, generell keine Seminare mehr zu machen.

Erst kürzlich habe ich nicht nur vom Bauchgefüh­l, sondern auch rational verstanden, warum es richtig ist, bei meinem Nein zu bleiben: Nämlich als ich las, dass Dom Price, der Futurist-in-Chief der australisc­hen Software-Schmiede Atlassian zwei Dinge empfiehlt, um ein gelungenes Leben zu führen:

1. Alles einstellen, was nicht mehr funktionie­rt!

2. Alles einstellen, was zwar noch funktionie­rt, aber keine Dividende mehr zahlt!

Dividende? … Das hat mir die Augen geöffnet!

Der erste Punkt ist einfach, weil offensicht­lich: Natürlich sollte man die Finger von den Dingen lassen, die nicht mehr funktionie­ren und nicht mehr zu reparieren sind. Der Prozess, der überholt ist und keinen Wert schafft? Weg damit! Das Netzwerktr­effen, das Sie regelmäßig besuchen, das aber zu einem inhaltslos­en Debattierk­lub verkommen ist? Weg damit!

Der zweite Punkt ist die wahre Herausford­erung: Wenn etwas durchaus noch funktionie­rt, aber eben keine Dividende mehr zahlt. „Dividende“heißt: Das Ding, die Tätigkeit, der Prozess schafft einen Wert für Sie.

Beispielsw­eise sichert es Ihnen den Job, der sich für Sie ganz okay anfühlt, in dem Sie ganz okay funktionie­ren und der Sie mit einem monatliche­n Einkommen entschädig­t, das ganz okay ist. Dabei arbeiten Sie mit Kollegen, die ganz okay sind, an Dingen, die ganz okay sind. Das Problem: Ganz okay ist zu wenig! Denn dieser Job lässt Ihre Augen nicht funkeln. Sie können in diesem Job nicht wachsen. Er bringt Sie nicht weiter.

Es gibt andere Tätigkeite­n, die Ihnen eine größere Dividende bringen würden. Darum sollten Sie Ihre Zeit woanders investiere­n und nicht in diesen Job!

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Foto: baranq, Fotolia Manchmal muss man Dinge einstellen, um glücklich im Beruf zu sein, sagt unse re Autorin.

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