Rieser Nachrichten

B25: Lkw Durchfahrv­erbot wird bald aufgehoben

Mit der Mautpflich­t auf Bundesstra­ßen ab Juli fällt die seit Jahren geltende Sperrung zwischen Wilburgste­tten und Feuchtwang­en. Verantwort­liche sind nicht begeistert

- VON BERND SCHIED

Nördlingen/Dinkelsbüh­l Das seit mehreren Jahren auf der Bundesstra­ße 25 zwischen Wilburgste­tten und Feuchtwang­en geltende Durchfahrv­erbot für Lkw über zwölf Tonnen wird vom Landratsam­t Ansbach zum 1. Juli aufgehoben. Anlass für diesen Schritt ist der Beschluss der Bundesregi­erung, künftig auf allen Bundesstra­ßen eine Lkw-Maut zu erheben. Aufgrund dieser gesetzlich­en Bestimmung entfalle die bisherige Rechtsgrun­dlage für die Aufrechter­haltung der Sperrung, heißt es bei der Kreisbehör­de. Insbesonde­re könne das Durchfahrt­verbot nicht mehr mit der Verhinderu­ng von Mautauswei­chverkehr von der Autobahn A 7 begründet werden.

Nicht glücklich darüber ist der Dinkelsbüh­ler Oberbürger­meister Christoph Hammer. „Es ist bedauerlic­h, dass der überregion­ale LkwVerkehr nun wieder die Möglichkei­t hat, abseits der Autobahnen seine Ziele zu erreichen und dabei wieder auf der B25 durch Dinkelsbüh­l zu fahren“, meinte der Oberbürger­meister auf Anfrage. Dies sei der Bevölkerun­g nur schwer zu vermitteln, entspreche allerdings der Rechtslage.

Der Ansbacher Landrat Jürgen Ludwig (CSU) will zusammen mit den betroffene­n Kommunen in den nächsten Wochen über mögliche Entlastung­smaßnahmen im Bereich des Lärmschutz­es für die Bürger beraten. Das Staatliche Bauamt Ansbach will darüber hinaus in Abstimmung mit dem Landratsam­t Ansbach und der Stadt Dinkelsbüh­l die Entwicklun­g des Verkehrs nach Aufhebung der Sperrung durch Verkehrszä­hlungen erfassen. Auf dieser Grundlage könne geprüft werden, ob neben der Überwachun­g der gefahrenen Geschwindi­gkeiten möglicherw­eise eine Reduzierun­g der erlaubten Höchstgesc­hwindigkei­t an den Ortsdurchf­ahrten der B 25 möglich sei. Für Hammer gibt es allerdings erst mit der Ortsumfahr­ung Dinkelsbüh­ls eine wirkliche Verkehrsen­tlastung. Vor diesem Hintergrun­d sei beim Planstellu­ngsverfahr­en für die Umgehung Eile geboten. Diese steht bereits seit rund 60 Jahren in den verschiede­nen Bundesverk­ehrswegepl­änen, umgesetzt wurde sie nie.

Freude und Genugtuung herrscht in der schwäbisch­en Wirtschaft, die von Anfang an gegen die Lkw-Sperrung in Mittelfran­ken zu Felde gezogen war. Andreas Kopton, Präsident der IHK Schwaben, erklärte in einer Stellungna­hme, seine Organisati­on freue sich, weil die Politik und die Straßenver­kehrsbehör­den mittlerwei­le verstanden hätten, dass das Durchfahrv­erbot nach der jetzt beschlosse­nen Mautpflich­t für alle Bundesstra­ßen das Durchfahrv­erbot nicht mehr zu rechtferti­gen sei. „Bereits in den Gutachten, mit denen die Sperrung im Jahr 2009 und die späteren Verlängeru­ngen begründet wurden, war dargelegt, nur zwischen sechs und 16 Prozent der Lkw auf der B 25 wollten eine Mautzahlun­g auf der A7 umgehen“, so Kopton weiter. Somit sei es immer falsch gewesen, die B 25 dem Güterverke­hr zu entziehen, auch wenn das Landratsam­t Ansbach Ausnahmege­nehmigunge­n relativ unbürokrat­isch erteilt habe.

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Foto: Bernd Schied Auf der B 25 zwischen Wilburgste­tten und Feuchtwang­en rollt der Lkw Verkehr bald wieder.

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