Rieser Nachrichten

Ein Stall für 650 Mastschwei­ne

In Ehingen diskutiere­n die Kommunalpo­litiker über den Bau eines neuen Biomaststa­lls. Zudem verabschie­den sie den Haushalt für dieses Jahr

- VON PETER URBAN

Ehingen Sie haben es sich nicht leicht gemacht, die Räte der Gemeinde Ehingen am Ries. Sie kämpften sich durch lange Listen von Vermögensu­nd Verwaltung­shaushalt, stellten Fragen und diskutiert­en intensiv. Nicht nur deshalb nahmen die Etatberatu­ngen den größten Teil des Abends ein. Die Ehinger haben den Haushalt, der von Kämmerin Birgit Mayer von der Verwaltung­sgemeinsch­aft Oettingen im Rat präsentier­t wurde, einstimmig verabschie­det.

Exakt 1479 400 Euro beträgt das Volumen. Dabei wurden nahezu alle Posten eingehend betrachtet, von Ausgaben für Ehrensold und ehrenamtli­che Tätigkeite­n über Steuereinn­ahmen und der Kreisumlag­e bis zu den Rücklagen für die geplante Dorferneue­rung. Auch dem Ausgabenun­d Investitio­nsplan für die Jahre 2017 bis 2021 wurde geschlosse­n zugestimmt. Wer gedacht hatte, dass dafür die anschließe­nden Tagesordnu­ngspunkte „durchgewun­ken“werden würden, sah sich allerdings getäuscht.

Zwar wurde das Freistellu­ngsverfahr­en eines Wohnhauses mit Doppelgara­ge ganz rasch behandelt. Dafür wurde der Bauplan eines Biomaststa­lles (nach den Kriterien einer biologisch­en Tierhaltun­g „Naturland“) für 650 Mastschwei­ne durch die Liebhard GbR auf der Gemarkung Belzheim umso intensiver behandelt.

Im Grunde waren es drei Bauvorhabe­n: zwei Umbauten der vorhandene­n Schweinest­älle zu Stroh- bzw. Getreidela­gern und die Hauptsache, die Errichtung des besagten Stalles auf der anderen Straßensei­te mit immerhin 71 Metern Länge und 24 Metern Breite.

Dabei machte den Räten vor allem die Entwässeru­ng der riesigen Dachfläche (zum Beispiel bei Starkregen), der Brandschut­z, die notwendige Überquerun­g einer Ortsstraße und die, ihrer Ansicht nach, zu geringe Bewegungsf­läche vor dem Stall Sorgen. Den anwesenden Bauherren wurden einige brisante Fragen gestellt, auch zu emmisionss­chutzrecht­lichen Fragen. Dabei wurde klar, dass der Stall als reiner „Kaltstall“konzipiert ist, der zwei Mal pro Woche entmistet wird. Der Mist wird sofort in der schon vorhandene­n Biogasanla­ge verwertet. Dennoch wurde Bürgermeis­ter Erhard Michel aufgetrage­n, die Bedenken des Gemeindera­tes in einem Schreiben festzuhalt­en, damit sie bei der weiteren Planung berücksich­tigt werden. Der Bauherr versprach Abhilfe und erhielt so die Zustimmung mit den genannten Vorbehalte­n.

Das nächste Vorhaben, die Aufstellun­g einer E-Ladesäule durch die EnBW direkt vor der Gemeindeka­nzlei, die ohne Kosten für die Gemeinde erfolgen soll, wurde mit 7:1-Stimmen beschlosse­n. Allerdings unter der Voraussetz­ung, dass die Betreiber, wenn die Dorferneue­rung kommt und sich der Standort im Zuge dieser Maßnahmen ändern sollte, diesen ebenfalls kostenfrei verlegt.

Vertagt wurde die Entscheidu­ng über die Anschaffun­g eines Salzsilos für den Winterdien­st. Hier wurde zwar beschlosse­n, auf jeden Fall eine stabile Betonplatt­e als Untergrund anzulegen und die Höhe des geplanten Silos unter zehn Meter anzustrebe­n, aber letztlich entschiede­n wurde noch nicht. Der Tagesordnu­ngspunkt 6, die Nachbetrac­htung zu den Wortmeldun­gen bei den vergangene­n Bürgervers­ammlungen 2018 wurde, in Anbetracht der fortgeschr­ittenen Zeit auf die nächste Sitzung verschoben. Im Disput mit

Entscheidu­ng über Salzsilo vertagt

der ausführend­en Firma über die ärgerliche Stoßstelle in der „Schelmenga­sse“(die Firma hatte auf Anfrage mitgeteilt, der Mangel sei innerhalb der Toleranz) wurde Bürgermeis­ter Michel beauftragt, den Planer mit einzubezie­hen und feststelle­n zu lassen, ob man diese Tatsache akzeptiere­n müsse mit der Frage: „Wer bestimmt welche Toleranz?“Vorher werde man keinen Beschluss fassen.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Ein Biomaststa­ll für 650 Schweine soll in Ehingen erreichtet werden. Unser Symbol bild aus einem anderen Stall zeigt Schweine, die Biofutter bekommen.
Foto: Ulrich Wagner Ein Biomaststa­ll für 650 Schweine soll in Ehingen erreichtet werden. Unser Symbol bild aus einem anderen Stall zeigt Schweine, die Biofutter bekommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany