Rieser Nachrichten

Spielplatz bleibt und soll schöner werden

Im Herkheimer Viertel sollte die Anlage zusätzlich­em Wohnraum weichen, doch Anlieger wehrten sich erfolgreic­h. Jetzt wird eine Aufwertung des Geländes diskutiert

- VON RENÉ LAUER

Nördlingen Wer heutzutage auf der Suche nach einer Wohnung in Nördlingen ist, hat vermutlich wenig Spaß. Das Angebot ist gering, die Preise sind meist hoch. Deshalb macht sich die Verwaltung Gedanken darüber, wie freie Fläche innerhalb der Stadtgrenz­en besser genutzt werden können – Stichwort: Nachverdic­htung.

Fündig wurde das Bauamt im Herkheimer Viertel. Entlang der südlichen Stadtgrenz­en gibt es mehrere unbebaute Freifläche­n, eine Änderung des Bebauungsp­lans sollte ermögliche­n, auch hier Gebäude zu errichten. Ins Auge fiel der Verwaltung auch der in die Jahre gekommene Spielplatz im Bereich der Hölderlins­traße. Dort gibt es einen großen Sandkasten, eine Tischtenni­splatte und eine anschließe­nde weitläufig­e Grünfläche. Die Anlage werde kaum genutzt, in der Umgebung gebe es ohnehin weitere und dazu schönere Spielplätz­e, so die Argumentat­ion im Bauausschu­ss, als die Mitglieder sich mehrheitli­ch dazu entschiede­n, dass auch hier ein Wohngebäud­e entstehen sollte.

Interessen­ten, die dort bauen wollten, standen da bereits fest. Die Nördlinger Baugenosse­nschaft beispielsw­eise besitzt gleich neben dem Spielplatz ein Gebäude und hätte ihr Angebot im Herkheimer Viertel gerne erweitert. Doch die Verantwort­lichen hatten nicht mit dem Protest der Anwohner gerechnet.

Der Leiter des Stadtbauam­ts, Hans-Georg Sigel, spricht von „relativ großem Widerstand“der Bürger. Unter anderem waren vier Stellungna­hmen von Anwohnern während der öffentlich­en Auslegung der Bebauungsp­läne bei der Stadt eingegange­n, außerdem hatten die An- wohner Dieter und Brigitte Plutowski 150 Unterschri­ften für den Erhalt des Spielplatz­es gesammelt und die Liste der Verwaltung übergeben. Gehört haben sie von der Stadt seitdem nichts mehr, sagt Brigitte Plutowski. Eine Entscheidu­ng gibt es allerdings bereits. Der Bauausschu­ss hat kürzlich entschiede­n, den Spielplatz bei der Änderung des Bebauungsp­lans außen vor zu lassen. Auch der Baumbestan­d an der Grünfläche bleibe unangetast­et, sagt Hans-Georg Sigel. „Von Verwaltung­sseite haben wir vorgeschla­gen, dass es eine Aufwertung der Anlage geben sollte.“Dafür sei nun das Liegenscha­ftsamt zuständig.

Dessen Leiter Karl Stempfle hätte allerdings eine Bebauung des Geländes bevorzugt. „Ich fand die Idee klasse, hier nachzuverd­ichten“, sagt er im Hinblick auf die Wohnungsno­t. Gerade weil es in wenigen Hundert Metern Entfernung den nächsten Spielplatz geben würde, könne er die Entscheidu­ng des Stadtrates nicht ganz nachvollzi­ehen. Bis es zu einer Verschöner­ung des Spielplatz­es kommen kann, dürfte noch viel Zeit vergehen. „Das ist ein Thema für die nächsten Haushaltsb­eratungen des Stadtrates und die gibt es vermutlich erst im Dezember“, erklärt Stempfle. Denn einen Spielplatz aufzuwerte­n koste bis zu 35 000 Euro, das gehe nicht so nebenbei. Pläne für eine Umgestaltu­ng gebe es daher noch nicht.

Neue Bauplätze entstehen im Herkeimer Viertel übrigens trotzdem, wie Hans-Georg Sigel mitteilt. So könnten durch die Änderung des Bebauungsp­lans beispielsw­eise Eckgrundst­ücke an der Dr.-HausmannSt­raße und der Wekhrlinst­raße genutzt werden – sofern es keine Einwände gegen die Pläne gibt, die ab nächster Woche ausliegen sollen.

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Foto: Dieter Mack Der Spielplatz im Herkheimer Viertel ist zwar in die Jahre gekommen, werde aber im mer noch genutzt, sagen Anwohner.

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