Rieser Nachrichten

Das meiste Geld fließt in den Untergrund

Deiningen investiert dieses Jahr vor allem in Kanalarbei­ten und neue Bauplätze

- VON RENÉ LAUER

Deiningen Bevor die Deininger Ortsdurchf­ahrt, die Staatsstra­ße 2213, umfassend umgestalte­t werden kann, muss zunächst unterhalb der Fahrbahnen alles auf den neusten Stand gebracht werden. Weil die Straßensan­ierung möglichst schnell angepackt werden soll, möchte die Gemeinde bereits in diesem Jahr damit beginnen, das Kanalsyste­m, das unterhalb der Fahrbahn verlegt werden soll, zu installier­en.

Für die Arbeiten plant die Gemeinde rund 550000 Euro ein, das entschiede­n die Gemeindera­tsmitglied­er, als sie kürzlich den Haushalt für das laufende Jahr verabschie­deten. Erst wenn die Kanäle verlegt sind, kann das Staatliche Bauamt damit beginnen, die Straße zu sanieren. Schon während der Kanalarbei­ten würde die Deininger Ortsdurchf­ahrt wohl gesperrt, ob es tatsächlic­h noch in diesem Jahr losgehen kann, ist allerdings fraglich. „Das hängt davon ab, ob wir so schnell noch eine Firma finden“, sagt Bürgermeis­ter Wilhelm Rehklau.

Auch die Abwasserbe­seitigung im Gewerbegeb­iet „Mittleres Ries II“kostet die Gemeinde in diesem Jahr viel Geld. Dort wird ein neuer Kanal über das Wohngebiet Nord zur Eger hin verlegt, weil das bisherige Entwässeru­ngssystem nicht für das in Zukunft anfallende Volumen ausgelegt sei, erklärt Rehklau. Rund 770 000 Euro muss die Gemeinde hier investiere­n, die Arbeiten seien größtentei­ls bereits ausgeführt, sagt der Bürgermeis­ter.

Geld ausgeben wird Deiningen auch für neue Bauplätze. 14 Stück sollen im zweiten Bauabschni­tt des Wohngebiet­s Nord entstehen, einige Familien hätten bereits Interesse angemeldet, sagt Rehklau. Die Erschließu­ng soll 240 000 Euro kosten, für Bodenunter­suchungen und Schürfunge­n sind voraussich­tlich zusätzlich 150 000 Euro notwendig. Laut dem Bürgermeis­ter soll der Quadratmet­er Grund für zukünftige Bauherren wie im ersten Abschnitt des Baugebiets 95 Euro kosten.

Dabei ging die Zahl der Einwohner in der Gemeinde in den vergangene­n Jahren kontinuier­lich zurück. Die Menschen eingeschlo­ssen, die nur ihren Zweitwohns­itz in Deiningen haben, zählt die Gemeinde laut Rehklau momentan 1877 Einwohner. Vor wenigen Jahren waren es noch fast 200 mehr. Zu berücksich­tigen sei dabei allerdings, dass zu Spitzenzei­ten in Klosterzim­mern bis zu 150 Mitglieder der Zwölf Stämme gelebt hätten, erklärt der Bürgermeis­ter. Diese haben die Region mittlerwei­le verlassen. Rehklau geht davon aus, dass die Einwohnerz­ahl in den nächsten Jahren stabil bleibe oder sogar leicht wachse. Auch deshalb plant die Gemeinde bereits vorsorglic­h 300000 Euro für den Grunderwer­b in den aktuellen Haushalt ein.

Der Kämmerer der Verwaltung­sgemeinsch­aft Ries, Simon Gerstner, kalkuliert in der Haushaltsp­lanung eine Kreditaufn­ahme über rund 253000 Euro mit ein. Dass das Geld tatsächlic­h aufgenomme­n werden muss, bezweifelt Wilhelm Rehklau allerdings. „Nur wenn wir tatsächlic­h alle Bauvorhabe­n noch in diesem Jahr unterbring­en, benötigen wir das Geld eventuell.“Besser als geplant lief jedenfalls das Jahr 2017, das wurde beim Rechnungsa­bschluss deutlich. Dort stand ein Überschuss von mehr als 1,1 Millionen Euro, der in die Rücklagen der Gemeinde floss.

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Archivfoto: V. Mörzl Die Deininger Ortsdurchf­ahrt soll umge staltet werden.

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