Zwei Schläge zur Eröffnung
Die Bayerische Bierkönigin Johanna Seiler stach beim Auftakt der Nördlinger Mess’ das Bierfass an. Der Umzug davor verlief reibungslos, die Nacht hingegen nicht
Die Bayerische Bierkönigin Johanna Seiler sticht beim Auftakt der Nördlinger Mess’ gekonnt das Bierfass an. Der Umzug verläuft reibungslos, die Nacht nicht.
Nördlingen Sie schlug zweimal mit dem Holzhammer gegen den Zapfhahn und das Bier floß heraus. Die Bayerische Bierkönigin Johanna Seiler durfte beim Auftakt der Nördlinger Mess’ den Fassanstich im Festzelt übernehmen. Unter den Augen von Oberbürgermeister Hermann Faul machte die Bierkönigin ihrem Titel alle Ehre und streckte den Hammer anschließend jubelnd in die Höhe. Eine Bierdusche wie im vergangenen Jahr für diejenigen, die davor saßen, blieb aus. Festwirt Jürgen Papert moderierte den Fassanstich mit den Worten: „Die Sensation ist perfekt. Zwei Schläge, das ist der absolute Wahnsinn.“Der Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Nördlingen, Jürgen Landgraf, bezeichnete die Leistung von Johanna Seiler als „absolut professionell“. Der gesamte Eröffnungstag verlief hingegen nicht ganz so reibungslos und die Polizei war am Abend nahezu im Dauereinsatz.
Das Wetter meinte es gut mit den Nördlingern am Samstag zum Auftakt der Mess’. Der Himmel war nahezu wolkenlos und die Sonnenstrahlen sorgten für einige Schweißperlen bei den Besuchern des Volksfestes. Bereits um die Mittagszeit tummelten sich die Menschen am Straßenrand in der Nördlinger Innenstadt, um den Festumzug mit rund 70 Gruppen zu bestaunen. Musikkapellen, Trachtengruppen, historische Gruppen, Feuerwehren und verschiedene Gefährte, vom Traktor bis zur Kutsche, gingen dann von der Löpsinger Straße durch das Baldinger Tor zum Festplatz auf der Kaiserwiese. Wer seinen Blick schärfte, erkannte in dem Umzug bereits Prominenz. Da war der Oberbürgermeister mit seiner Ehefrau Brigitte Faul zu sehen oder eben die Bayerische Bierkönigin. Und wer Glück hatte und schnell genug war, konnte sogar ein paar Süßigkeiten mit nach Hause nehmen, die Mitglieder des Umzuges ins Publikum warfen.
Auf dem Festplatz angekommen, sammelten sich der Oberbürgermeister mit Mitgliedern des Stadtrates, dem Bundestagsabgeordneten Lange und Johanna Seiler auf dem Podest des größten Fahrgeschäftes der Nördlinger Mess’ – dem „Hangover“. Darin fahren Besucher 85 Meter in die Höhe und fallen anschließend mit rund 100 Stundenkilometern in die Tiefe.
Dann wurde es ganz still vor dem Fahrgeschäft, denn Hermann Faul hatte kein Mikrofon zur Hand. In seiner Eröffnungsrede sprach er von einem Fest, dass „Freude, Gemeinschaft und Sicherheit bieten solle“. Außerdem sagte er: „Wir werden die nächsten zehn Tage hoffentlich in Frieden feiern können.“Als er das Wort an die Mitglieder der Privilegierten Schützengesellschaft 1399 für die Salutschüsse richtete, bekam Faul unter reichlich Applaus doch noch ein Mikrofon in die Hand und wiederholte seine Worte. Nach den Schüssen verschwanden die Besucher im Festzelt, um den Fassanstich mitzuerleben.
Jürgen Landgraf zeigte sich mit der Eröffnung der Nördlinger Mess’ sehr zufrieden. „Die Leute waren an dem Abend noch lange da“, sagt er. Auch die Einsätze der Sanitäter seien überschaubar gewesen. Ein Bub der Knabenkapelle Nördlingen musste während des Umzuges behandelt werden, ebenso ein weiteres Mitglied des Umzuges. Die Parkplatzsituation beim Festgelände sorgte für kleinere Probleme. „Es war überfüllt“, sagt Landgraf. Das liege an der Baustelle am Kaufland in Nördlingen. „Die wurde allerUlrich dings auf das geringste Maß reduziert“. Gar ein Verkehrschaos blieb am Samstag aus. „Verkehrsmäßig war es ein normaler Messauftakt“, heißt es von Seiten der Nördlinger Polizei. Anders hingegen verlief die Nacht auf Sonntag. „Der erste Abend der Mess’ war eine relativ intensive Einsatznacht“, sagt die Nördlinger Polizei (siehe auch nebenstehenden Beitrag). Im vergangenen Jahr sei es ruhiger gewesen. Gerade Gewalt, bei der Alkohol im Spiel war, sorgte immer wieder für hässliche Momente. Für die kommenden Tage kündigt die Nördlinger Polizei an, weiterhin stark präsent zu sein.
Die Nördlinger Mess’ geht noch bis zum 11. Juni. Am Donnerstag, 7. Juni, gibt es das große Feuerwerk.