Technik hilft nur, wenn sie auch funktioniert
Rettungswagen sind in Bayern mit moderner Technik ausgestattet. Die Geräte können dem Krankenhaus so bereits Informationen über den Patienten und seinen Gesundheitszustand übermitteln, während dieser noch dorthin transportiert wird. Das ist prinzipiell eine gute Sache, schließlich können sich die Ärzte so besser auf einen Notfall vorbereiten. Nur muss die Technik auch funktionieren.
Laut den Verantwortlichen des Bayerischen Roten Kreuzes scheitert die Übermittlung der Daten in jedem fünften Fall, weil eine qualitative Versorgung des Mobilfunknetzes, gerade in ländlichen Regionen, oft nicht flächendeckend gewährleistet sei. Im Ries gibt es zahlreiche Beispiele. Ein Zustand, der jeden privaten SmartphoneNutzer ebenfalls ärgert. Und der sogar gefährlich werden kann, wenn in einer Notsituation niemand erreicht werden kann.
Doch die Situation wird sich von alleine nicht verbessern. Mobilfunkanbieter investieren nur in eine bessere Mobilfunkversorgung, wenn es sich für sie lohnt, das ist auf dem Land häufig nicht der Fall.
Gefragt ist daher die Politik. Versprechungen, Funklöcher zu schließen, gibt es schon lange. Auch im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung ist dieser Punkt zu finden. Ein Gesetz, das eine flächendeckende Grundversorgung mit Mobilfunk verpflichtend machen würde, soll es aber nicht geben, gab das Wirtschaftsministerium kürzlich in einer Stellungnahme bekannt. Ein Lichtblick für alle Menschen in unterversorgten Regionen ist da die Verpflichtung der Mobilfunkanbieter, bis 2020 deutschlandweit eine Abdeckung mit LTE-Geschwindigkeit von 98 Prozent der Bevölkerung zu erreichen.
Doch selbst wenn die Anbieter das Ziel erreichen, wird es noch weiße Flecken auf der Karte geben. Und wer weiß, wie viel der Mobilfunkstandard LTE in zwei Jahren überhaupt noch wert ist. Bereits jetzt gibt es deutlich schnellere Alternativen.