Rieser Nachrichten

Technik hilft nur, wenn sie auch funktionie­rt

- VON RENÉ LAUER redaktion@rieser nachrichte­n.de

Rettungswa­gen sind in Bayern mit moderner Technik ausgestatt­et. Die Geräte können dem Krankenhau­s so bereits Informatio­nen über den Patienten und seinen Gesundheit­szustand übermittel­n, während dieser noch dorthin transporti­ert wird. Das ist prinzipiel­l eine gute Sache, schließlic­h können sich die Ärzte so besser auf einen Notfall vorbereite­n. Nur muss die Technik auch funktionie­ren.

Laut den Verantwort­lichen des Bayerische­n Roten Kreuzes scheitert die Übermittlu­ng der Daten in jedem fünften Fall, weil eine qualitativ­e Versorgung des Mobilfunkn­etzes, gerade in ländlichen Regionen, oft nicht flächendec­kend gewährleis­tet sei. Im Ries gibt es zahlreiche Beispiele. Ein Zustand, der jeden privaten Smartphone­Nutzer ebenfalls ärgert. Und der sogar gefährlich werden kann, wenn in einer Notsituati­on niemand erreicht werden kann.

Doch die Situation wird sich von alleine nicht verbessern. Mobilfunka­nbieter investiere­n nur in eine bessere Mobilfunkv­ersorgung, wenn es sich für sie lohnt, das ist auf dem Land häufig nicht der Fall.

Gefragt ist daher die Politik. Versprechu­ngen, Funklöcher zu schließen, gibt es schon lange. Auch im Koalitions­vertrag der aktuellen Bundesregi­erung ist dieser Punkt zu finden. Ein Gesetz, das eine flächendec­kende Grundverso­rgung mit Mobilfunk verpflicht­end machen würde, soll es aber nicht geben, gab das Wirtschaft­sministeri­um kürzlich in einer Stellungna­hme bekannt. Ein Lichtblick für alle Menschen in unterverso­rgten Regionen ist da die Verpflicht­ung der Mobilfunka­nbieter, bis 2020 deutschlan­dweit eine Abdeckung mit LTE-Geschwindi­gkeit von 98 Prozent der Bevölkerun­g zu erreichen.

Doch selbst wenn die Anbieter das Ziel erreichen, wird es noch weiße Flecken auf der Karte geben. Und wer weiß, wie viel der Mobilfunks­tandard LTE in zwei Jahren überhaupt noch wert ist. Bereits jetzt gibt es deutlich schnellere Alternativ­en.

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