Rieser Nachrichten

SPD will Gebühr für Stellplätz­e verlangen

Außerdem fordert die Stadtratsf­raktion, dass das Projekt „Mühlespan“als Gesamtproj­ekt überplant und die Umsetzung zeitlich festgelegt wird

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Oettingen Die SPD-Stadtratsf­raktion fordert, für den Reisemobil­stellplatz an der Wörnitz in Oettingen künftig eine Gebühr zu verlangen. Das solle der Stadtrat in der bevorstehe­nden Sitzung am 28. Juni beschließe­n. Im dazugehöri­gen Antrag begründet die SPD-Fraktion die Gebühr damit, dass der Stellplatz am Schießwase­n stark frequentie­rt sei. Täglich stünden fünf bis 20 Wohnmobile auf diesem idyllisch gelegenen Platz. Es gebe eine Verund Entsorgung­sstation und die Besucher könnten auf kurzen Wegen sämtliche Freizeit- und Einkaufsmö­glichkeite­n Oettingens nutzen. In Deutschlan­d wie auch in Europa sei es üblich, für das Abstellen von Wohnmobile­n an einem ausgewiese­nen Stellplatz eine Abgabe zu zahlen. In der Begründung des Antrags heißt es weiter, dass sich die SPD eine Gebühr von 7 bis 10 Euro täglich vorstellen könne. Die Erhebung der Gebühr sollte den Vorstellun­gen nach aus wirtschaft­lichen Gesichtspu­nkten nicht durch Automaten und die Überwachun­g nicht durch die Parkraumüb­erwachung erfolgen, sondern täglich morgens und/ oder abends durch (kurzfristi­gen) personelle­n Einsatz, wie es auch an anderen Stellplätz­en häufig üblich ist.

Hierzu geeignet erscheinen beispielsw­eise der Kassier des Freibads oder der Bademeiste­r, die vor Öffnung und/oder nach Schließung des Freibads die Gebühr täglich am Wohnmobils­tellplatz erheben könnten.

Für die Stadtratss­itzung stellt die Fraktion einen weiteren Antrag. Geht es nach der SPD, soll der Stadtrat beschließe­n, dass das Projekt „Mühlespan“als Gesamtproj­ekt (inklusive ehemaliges Schreitmil­ler-Gelände und Wohnmobils­tellplatz) überplant wird und die Umsetzung in einem zeitlich festgelegt­en Plan erfolgt.

Bereits in der Stadtratss­itzung am 25. Juni 2015 sei das Projekt „Naherholun­gsgebiet Mühlespan“als Maßnahmenb­eschluss erfasst worden. Bisher hätten sich die Maßnahmen aber nur auf das Gebiet Freibad bezogen.

Die SPD-Fraktion pocht darauf, dass hier eine Gesamtplan­ung und eine zeitliche Festlegung erfolgen sollen. Aufgrund des demografis­chen Wandels und dem damit verbundene­n Tourismusv­erhalten sei es dringend notwendig, in Oettingen entspreche­nde Rahmenbedi­ngungen zu schaffen, wenn schon nicht mit Hotelgäste­n, so wenigstens im Bereich Campingtou­rismus. In der Begründung der Fraktion tauchen Zahlen aus der Tourismusb­ranche als Wirtschaft­sfaktor auf. Demnach gehen inzwischen fast sieben Prozent der Gesamtüber­nachtungen auf das Konto der 2466 Campingplä­tze, erstmals wurden 2017 mehr als 30 Millionen Übernachtu­ngen auf Deutschlan­ds Campingplä­tzen gezählt.

Gehe man davon aus, dass ein Campinggas­t 50 Euro pro Tag ausgibt, mache das ein Umsatzvolu­men von 1,5 Milliarden. Allein in Bayern, als Camping-Bundesland Nummer eins, würden mehr als fünf Millionen Übernachtu­ngen gezählt. Zugriffe auf Camping-Internetpo­rtale und Bestätigun­gen von Campingpla­tzbetreibe­rn unterstrei­chen diesen Trend.

„Mit dem Mühlespan haben wir ein Areal, welches an Attraktivi­tät kaum zu überbieten ist. Deshalb sollten wir frei nach dem Motto ’Auf geht’s Oettingen’ diese Entwicklun­g nicht verschlafe­n und das Projekt zeitnah angehen und umsetzen“, heißt es in dem Schreiben der SPD abschließe­nd.

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