Rieser Nachrichten

Der Anker passt schließlic­h zum Hafen

- VON THOMAS HILGENDORF redaktion@rieser nachrichte­n.de

Eine Leserzusch­rift an unsere Redaktion hat es gestern auf den Punkt gebracht: Nachdem Donauwörth seinen alten Hafen hat aufleben lassen, ist ein Ankerzentr­um jetzt die nurmehr logische Folge.

Manchmal könnte es doch genauso laufen in der großen Politik – folgende Szene: Da steht Markus Söder mit einem Stab an Staatssekr­etären am Kartentisc­h in der Staatskanz­lei. Mit der Hand am Kinn brütet man über der Mammutaufg­abe des neuen bayerische­n Asylplans. Gerade ist ein besonders kreativer Kopf auf den „Anker“-Begriff gekommen. Und da muss eben auch rein marketingt­echnisch irgendein Städtchen dazu passen. Klar, dass das nicht Kempten sein kann. Es ist ein nettes Örtchen, hat Historie, eine nette Landschaft, Berge – aber es ist eben nicht maritim, die Allgäuer mögen es verzeihen. Donauwörth ist es nun seit Eröffnung der Donauprome­nade umso mehr: Fluss, Donauhafen und schon eine ungenutzte aber inzwischen wieder einigermaß­en aufgemöbel­te alte Kaserne vor Ort (mit viel Fantasie im süditalien­ischen Stil) – Donauwörth bekommt den Zuschlag! Und Thomas Kreuzer sitzt dem Markus Söder nicht mehr ständig jammernd im Nacken. Und: Statt 62000 weiteren Bürgern meckern nun höchstens 19 000. Das gefährdet die absolute Mehrheit allein rein rechnerisc­h um über zwei Drittel weniger!

So könnte es gelaufen sein bei der Entscheidu­ngsfindung für die Ankerzentr­en. Ist nun nicht ganz ernst gemeint – aber vielleicht verbirgt sich ja ein Quäntchen Wahrheit dahinter?

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