Was fühlen Erdbeeren?
Kein Schäferhund wird mehr eine Wurst annehmen, die ihm Ulrich Wotschikowsky hinstreckt. Der ehemalige Wildtiermanager aus dem Bayerischen Wald liebt nämlich Wölfe, was sich von einem echten Weidehund nicht behaupten lässt. In unserer Zeitung ließ der Experte mit seiner Feststellung aufhorchen, wonach „Wölfe nicht gefährlicher sind als Wildschweine oder Hirsche“.
Womit zum einen die ins Mythologische führende Diskussion über das märchenhafte Raubtier als auch die Tierschutzdebatte überhaupt wiederbelebt wird. Als käme eines der wohlhabendsten Länder nicht mit ein paar Wölfen zu Potte.
Weil unterschwellig – behaupten wir mal – in vielen Köpfen die Gruselmär vom Werwolf steckt und die angebliche Lust des Tiers auf den Verzehr von alten Großmüttern und jungfräulichen Mädchen.
So tobt sich der Tierschutz als Quasi-Religion nicht nur in der Organisation Peta aus, die in den USA zuhauf Tiere in ihren Heimen tötet. Wir haben zu Recht die Biene entdeckt als Gralshüterin des Lebens. Aber wurden nicht auch Mahnwachen für den Hund Chico abgehalten, als der zwei Menschen tödlich verletzte und eingeschläfert wurde? Nun lesen wir, dass auch Bäume und Pflanzen fühlen. Dürfen wir weiter Radieschen und Erdbeeren verzehren?
Zu denken gibt uns ein mürrischer Dackel, der in Kufstein einer 82-Jährigen aus Mittelfranken einen Teil der Oberlippe abbiss. Vermutlich identifizierte der Tiroler Hund die Dame als Piefke. Will man von der gestreichelt werden?