Artenschutz geht alle an
Eines ist klar: Wenn wir das Artensterben aufhalten wollen, dann muss sich was ändern. Und zwar etwas Grundsätzliches. Es muss der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft verringert werden. Kommunen müssen darauf achten, naturbelassene Grünflächen zu erhalten. Und natürlich muss es auch in der Politik ein Umdenken geben. Dass es nun ein neues Bayerisches Artenschutzzentrum gibt, ist deswegen nur zu begrüßen. Denn die hier gebündelte Fachkompetenz könnte wegweisend sein in der Frage: Wie schaffen wir es, diese dramatische Entwicklung aufzuhalten? Und: Es ist eine weitere Stärkung des Umweltstandortes Augsburg, wo bereits jetzt das Bayerische Landesamt für Umwelt beheimatet ist.
Wichtig ist: Es muss jetzt schnell gehen. Denn die Situation ist mehr als besorgniserregend. Von den 35 000 in Bayern vorkommenden Tierarten ist fast jede zweite gefährdet. Die Maßnahmen, die am Artenschutzzentrum ausgetüftelt werden, müssen umgehend in die Praxis umgesetzt werden. Umweltminister Marcel Huber spricht von einer „Arche-Noah-Aktion“– es bleibt zu hoffen, dass es noch genügend Arten auf das rettende Schiff schaffen.
Dafür können wir alle etwas tun – auch im Kleinen. Denn das Artensterben geht uns alle an. Wir können mehr Bioprodukte kaufen und die naturnahe und möglichst giftfreie Landwirtschaft unterstützen. Wir können Bienen-Hotels in unsere Gärten stellen. Oder beim Rasenmähen die ein oder andere Stelle auslassen. So ein bisschen Wildnis, das hat doch was.