Mit der Drohne in den Urlaub
Eine „fliegende Kamera“macht Spaß und ermöglicht ungeahnte Perspektiven. Doch der Fotograf sollte vorbereitet sein. Fünf Tipps, was beim Drohnen-Einsatz zu beachten ist
Im Urlaub sind die Deutschen besonders gerne als Fotografen unterwegs: Erinnerungen an Strände, Berge, Kulturelles und vieles mehr landen auf den Speicherkarten in Smartphones und Kameras. Dabei sind die Aufnahme-Perspektiven oft gleich. Sie variieren zwischen null und zwei Metern über dem Erdboden. Wer aus diesem Schema ausbrechen möchte, kann zu einer Drohne greifen. Sie erlaubt völlig neue Perspektiven. Hier fünf Tipps für den Drohnen-Einsatz speziell im Urlaub.
Tipp 1: Auf Abmessungen und Gewicht achten
Für den Einsatz im Urlaub gilt in besonderer Weise, dass die Drohne klein und leicht sein sollte. Wer mag das Gerät bei einer Wanderung mitschleppen, wenn es zwei Kilogramm wiegt und sperrig in keinen Koffer oder Rucksack passt? Aber Vorsicht! Manche Drohne auf dem Markt ist allenfalls ein besseres Spielzeug. Geräte unter 100 Euro sind zwar auf den ersten Blick klein und leicht und scheinen damit gut geeignet. Aber Flugstabilität, Akkulaufzeit und Auflösung sind hier meist nicht ausreichend. Ab rund 250 Euro gibt es hingegen Drohnen, die sich sinnvoll einsetzen lassen. Je kompakter dabei die Abmessungen, umso besser. Ideal sind Drohnen, die sich zusammenklappen lassen. Beim Gewicht gilt: Mehr als ein Kilogramm muss nicht sein.
Tipp 2: Über Vorschriften im Urlaubsland informieren
Wer eine Drohne ins Reisegepäck steckt, sollte sich vorab über die Bedingungen des Ziellandes informieren. Grundsätzlich ist zu beachten, dass in Deutschland für die Drohnen-Nutzung eine Haftpflichtversicherung vorgeschrieben ist. Diese gilt im Regelfall auch im Ausland. Allerdings unterscheiden sich die Vorgaben hinsichtlich des Drohnen-Einsatzes teilweise deutlich (siehe eigener Artikel).
Im Bereich von Flughäfen oder Menschenansammlungen ist das Fliegen im Regelfall verboten. In anderen Bereichen kann es erforderlich sein, sich eine Genehmigung einzuholen. Teilweise steht dem freien Flug und spektakulären Aufnahmen aber nichts im Weg. Das gilt insbesondere für private Anwender, die keine kommerzielle Veröffentlichung der Bilder planen.
Tipp 3: Die Akkulaufzeit berücksichtigen
Ein bekanntes Problem aller Drohnen ist ihre kurze Akkulaufzeit. Meist endet ein Flug nach spätestens 15 bis 25 Minuten und ein oft mehrstündiges Aufladen ist notwendig. Vor diesem Hintergrund macht die Mitnahme einer Drohne auf mancher Tour keinen Sinn – wenn schlicht die Steckdose zum Anzapfen fehlt. Ein Ersatzakku kann aber Abhilfe schaffen. Powerpacks sind zum Aufladen im Regelfall nicht geeignet, da der Energiebedarf der Drohnen zu groß ist.
Tipp 4: Akkus gehören ins Handgepäck
Akkus gehören bei Flugreisen grundsätzlich ins Handgepäck! Dabei muss man beachten, dass sich die Fluggesellschaften darauf verständigt haben, die Anzahl der erlaubten Akkus unter Umständen zu beschränken. Je nach Leistung ist die Mitnahme beliebig vieler Akkus möglich, die Anzahl vorgegeben – oder die Aufgabe als Gefahrgut ist zwingend vorgeschrieben. Erfreulicherweise arbeiten die meisten Drohnen-Akkus mit weniger als 100 Wattstunden (Wh) – und hier ist die Anzahl beliebig.
Tipp 5: Neue Perspektiven ausprobieren
Ein Tipp für das Fliegen und Fotografieren: Nicht immer muss das Fluggerät besonders hoch platziert sein, um effektvolle Bilder zu liefern. Oft reichen wenige Meter, um einen völlig anderen Blickwinkel freizugeben. Außerdem sind mithilfe von Drohnen Aufnahmeorte möglich, die ansonsten schlicht nicht erreichbar sind. Beispielsweise lässt sich eine Drohne im Gebirge über einem Abgrund platzieren. Aufnahmen vom Meer müssen nicht mehr vom Strand in Blickrichtung Wasser erfolgen, sondern sind auch in umgekehrter Richtung möglich. Dabei reicht eine Positionierung knapp über den Wellen oft schon aus, um ein beeindruckendes Bild zu schießen.
Da Drohnen neben Fotos auch Videos aufnehmen, sind bei eigenen Aktivitäten ebenfalls neue Perspektiven möglich: Das Klettern im Gebirge lässt sich ebenso aus wenigen Metern Distanz mitverfolgen wie der Surfer im Wasser. Wer eine Drohne im Urlaubsgepäck hat, stellt im Urlaub also schnell fest, dass sich neue und interessante Motive ergeben. Und im Urlaub sollte genug Zeit zum Ausprobieren sein!