Gewerbegebiet: Kanalsystem untersuchen
In Riesbürg geht es auch um die heftigen Regenfälle. Was der Bürgermeister rät
Riesbürg Wie soll das Abwasser des neuen Bauhof- und Feuerwehrgebäudes im künftigen Gewerbegebiet „Wert“in Pflaumloch entsorgt werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Gemeinderat Riesbürg in seiner jüngsten Sitzung in Utzmemmingen. Die Zeit drängt. Noch in diesem Jahr will Bürgermeister Willibald Freihart mit dem Bau beginnen. Deshalb braucht die Kommune relativ zügig eine entsprechende Lösung.
Im Verlauf der Diskussion ergaben sich zwei Alternativen: die Einleitung in einen Kanal an der Goldburghausener Straße oder die Entsorgung in nordöstlicher Richtung zum Kanalnetz an der Goldberghalle/Kirchstraße. Udo Bäuerle vom Ingenieurbüro Bäuerle und Partner aus Ellwangen favorisierte zunächst die Einleitung des Oberflächenwassers in den Kanal an der Goldburghausener Straße, nicht zuletzt aus Kostengründen. Die Aufwendungen hierfür bezifferte er auf rund 320000 Euro. Ein Anschluss des Bauhofes an den Kanal in der Kirchstraße wäre ungleich teurer. Nach längerer Debatte verständigte sich der Gemeinderat auf eine pragmatische Lösung. Bis zu nächsten Sitzung soll Udo Bäuerle das bestehende Kanalsystem mittels einer Kamerabefahrung untersuchen. Diese Prüfung gebe dann Auskunft über die Aufnahmekapazität der einzelnen Kanäle.
Diese Erkenntnisse seien für die Entscheidung über die Entwässerung des künftigen Gewerbegebietes wichtig, hieß es. Bürgermeister Freihart wies darauf hin, dass es für die restlichen Flächen des neuen Gewerbegebietes bisher noch keine Interessenten gebe. Deshalb könne die Gemeinde aus seiner Sicht kein Abwasserkonzept für das gesamte Areal angehen und in Vorleistung treten. Dies sei aus finanziellen Erwägungen nicht vertretbar.
Der Bürgermeister ging in der Sitzung auch auf die heftigen Regenfälle in jüngster Vergangenheit ein, wovon besonders der Ortsteil Goldburghausen betroffen gewesen sei. Freihart plädierte dafür, die Bevölkerung für derartige Starkregenereignisse stärker zu sensibilisieren, damit sie sich im Ernstfall unter Umständen selbst helfen könne. Zudem gelte es, an allen drei Kläranlagen im Gemeindegebiet „Warneinrichtungen“vorzusehen. Auch die Feuerwehr müsse gegebenenfalls ausrücken und tätig werden. Darüber hinaus sollten die Bürger keine Scheu haben, die Feuerwehr zur Hilfe anzufordern.
In einem weiteren Beschluss erhöhte der Rat die Kindergartenbeiträge ab kommendem Herbst um rund drei Prozent. Er folgte damit einer Empfehlung der kommunalen Landesverbände und der Kirchen. In der Anhebung spiegelten sich die Lohnsteigerungen der Erzieherinnen aus dem Jahr 2017 wider. Von einer Erhöhung ausgenommen bleiben allerdings die Gebühren für die einjährigen Kinder.