Rieser Nachrichten

Brenner: Das plant die Bahn

Entwürfe für neue Trassen durchs Inntal

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Rosenheim Die Planungen für eine neue zweigleisi­ge Bahntrasse durchs bayerische Inntal Richtung Brenner sind einen wichtigen Schritt vorangekom­men. Die Deutsche Bahn präsentier­te am Montag gemeinsam mit den Österreich­ischen Bundesbahn­en mehrere Varianten, wo die neue zweigleisi­ge Strecke gebaut werden könnte. Sie soll die Kapazitäte­n zum künftigen Brennerbas­istunnel erhöhen, an dem in Österreich und Italien gebaut wird. Damit sollen mehr Güter auf die Schiene kommen und die viel befahrene Brennerrou­te vom Lastwagenv­erkehr entlastet werden.

Künftige Trassen könnten östlich von Rosenheim bei Stephanski­rchen oder westlich bei Kolbermoor verlaufen. Auch weiter südlich am Inn gibt es Vorschläge für östliche und westliche Varianten. Kurz vor der österreich­ischen Grenze wird das Inntal dann so eng, dass die meisten Varianten zumindest auf einem Teilstück nahe der bestehende­n

Gegner sprechen von Milliarden­grab

Bahnstreck­e neben der Autobahn führen. Manche Trassenabs­chnitte könnten in Tunneln verlaufen oder bei Siedlungen. Bis Anfang 2020 wollen die Bahnen eine Auswahl treffen und sich auf eine Trasse festlegen. Das werde im Dialog mit den Gemeindefo­ren geschehen.

Bürgerinit­iativen kritisiere­n das Projekt und sprechen von einem Milliarden­grab. Die Kapazitäte­n auf der bestehende­n Strecke seien nicht ausgeschöp­ft und reichten auch, wenn der Brennerbas­istunnel ab 2026 unter dem Alpenhaupt­kamm Innsbruck in Tirol und Franzensfe­ste in Südtirol verbindet. Güterzüge müssen dann nicht mehr über den 1370 Meter hohen Pass. Auch für Reisende geht es schneller: Von München bis Bozen soll die Bahn nur noch drei statt vier Stunden brauchen. Der Basistunne­l soll die Kapazitäte­n auf bis zu 400 Züge täglich steigern. Auf der deutschen Seite fahren derzeit knapp 200 Züge – mit den neuen Gleisen sollen doppelt so viele möglich sein. Das Bürgerforu­m Inntal argumentie­rt, die Entwicklun­g des Güterverke­hrs gebe keinen Anlass zu glauben, dass je die 400 fiktiven Züge erreicht werden.

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