Rieser Nachrichten

Busunglück: Ursache bleibt unklar

Werner Hauck will seine Mitarbeite­r noch besser trainieren

-

Herr Hauck, kurz vor Pfingsten brannte ein Bus ihres Unternehme­ns im San Bernardino-Tunnel aus. Glückliche­rweise konnten sich alle Passagiere rechtzeiti­g retten. Wissen Sie mittlerwei­le, wie es zu dem Brand kam?

Hauck: Nein. Wir können uns immer noch nicht erklären, warum der Bus Feuer gefangen hat. Die Versicheru­ng hat einen Unfallberi­cht bei der Schweizer Polizei in Chur angeforder­t. Dort hieß es, es würde noch einige Wochen dauern, bis der fertig sei. Sobald das Fahrzeug freigegebe­n ist, werden wir es nach Deutschlan­d holen.

Eine Passagieri­n der Fahrt hat uns berichtet, dass sich die Tür des Busses zunächst nicht öffnen ließ. Können Sie dazu etwas sagen?

Hauck: Das liegt daran, dass die Tür in solch einem Notfall nicht elektronis­ch geöffnet wird. Viel mehr wird der Nothahn gezogen. Die Türen werden mit einem Luftzylind­er zugedreht und nach oben, hinter Keile geschoben, damit die Tür sich während der Fahrt nicht öffnen kann. Diese Druckluft wird mit dem Drehen des Nothahnes abgelassen, eine Feder drückt dann die Tür nach unten, sie kann von Hand geöffnet werden.

Sind die Bustüren die einzigen Fluchtwege für Passagiere?

Hauck: Nein, auch die Dachluken müssen immer verfügbar sein, damit man im Notfall durch sie nach draußen kommt – etwa, wenn der Bus auf der Seite liegt. Natürlich kann man auch mit einem Notfallham­mer die Seitensche­iben einschlage­n. Das ist aber gar nicht so einfach, wir haben das mal ausprobier­t.

Sie haben das ausgeteste­t? Trainieren Sie für einen solchen Brandfall? Hauck: Nein, das haben wir nicht gemacht. Bislang haben wir nur den Umgang mit einem Feuerlösch­er trainiert, oder was zu tun ist, wenn ein Reifen platzt. Nach diesem Unglück werden wir auch dieses Szenario in unsere Trainingse­inheit für die Fahrer aufnehmen.

Interview: Martina Bachmann

 ??  ?? Werner Hauck
Werner Hauck

Newspapers in German

Newspapers from Germany